Blood Abscission - I I

Review

Zumeist bleibt es in diesem Sinne bei eher halbgar funktionierenden Versuchen, Angaben über die eigene Identität und Herkunft zu verschleiern, doch über die 2023 gegründeten BLOOD ABSCISSION ist so ziemlich überhaupt nichts bekannt. Ohne großartige Promotion, ohne Social Media und ohne Kenntnis, wer genau hinter dem Projekt steht, gelang es dem atmosphärischen Black-Metal-Projekt mit ihrem Debüt „I“ ordentlich Staub im Underground aufzuwirbeln. Zwei Jahre später soll „I I“ direkt an diese Erfolgswelle anknüpfen und daran sollte man als Fan düsterer Klänge, die immer mal wieder den Raum terrestrischer Anziehungskraft verlassen, keine Zweifel mehr hegen.

Beeindruckende Songtiefe

Mit dem ersten und dritten Titel ihres neuen Albums haben BLOOD ABSCISSION jedenfalls schon die Quintessenz und ihre stärksten Tracks aus dem Jahr 2025 vorveröffentlicht. Auf der Hintergrundebene bewegt sich ein wiederholendes, teils gar hypnotisches Riffing, während man im Vordergrund deutlich mehr Variabilität zeigt und den Stücken eine beeindruckende Tiefe verleiht. So baut man in der exakt richtigen Geschwindigkeit eine vereinnahmende Bedrohlichkeit auf, die durch rasend kühle Abfahrten und bitterkalte Vocals untermauert wird.

Die verbleibenden Songs auf „I I“ sind von der Ausführung etwas kantiger, fügen sich aber auch hervorragend in das Gesamtbild aus ablehnendem Stahl und außerweltlicher Unendlichkeit ein. Dabei haben sich BLOOD ABSCISSION für eine reichlich klare Produktion entschieden, die der Atmosphäre keineswegs konträr gegenübersteht. Genauso verhält es sich mit den Keyboards, die ähnlich wie beim Vorgänger „I“ auch beim zweiten Album der Band eine nicht unwesentliche Rolle spielen, ohne kitschig zu wirken oder den Tracks wirkende Kraft zu entreißen. Das gelingt vor allem, weil die Riffketten ideal in die Keyunterstützung eingewoben wurden.

Umfassendere Spannungsaufbauten

Wie schon der Auftakt dieses mysteriösen Kollektivs (?), ist auch „I I“ mit guten 40 Minuten Spielzeit keine exorbitant lange Reise geworden, doch die Momente, welche BLOOD ABSCISSION liefern, sind nicht minder intensiv. Insgesamt war das Debüt noch ein wenig mehr on Point, während man sich auf diesem Album mehr Zeit für lange Spannungsaufbauten lässt. Das funktioniert aber mindestens genauso gut, sodass der Weg von BLOOD ABSCISSION weiterhin dringend verfolgenswert bleibt.

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05.04.2025

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4 Kommentare zu Blood Abscission - I I

  1. Leonardo sagt:

    Für mich ein überragendes Black Metal Album….die Listening Party auf Bandcamp war schon der Hammer…mit Debemur Morti ein interessantes Label…LP is schon bestellt…

    10/10
  2. ultra.silvam sagt:

    Grandioser Nachfolger der ersten EP! Persönlich nichts dran auszusetzen. Absolute Perfektion. 10 Punkte mit Sternchen.

    Ach, und die „Doppel-CD“ also I und II mit insgesamt gut 70 Minuten bekommt man beim Label für 17,98 €. Da können viele Bands und Labels was Spiellänge und auch Preis angeht nicht mithalten.

    10/10
  3. Brutus sagt:

    Saustarkes Album!
    Hatte kurz in den ersten Song reingehört nachdem diese Bewertung hier veröffentlicht wurde und konnte danach das Album schon nicht mehr erwarten.
    Wer auf z.B. Darkspace abfährt, liegt mit dieser Platte völlig richtig. Einen Klon von v.g. sollte man dennoch nicht erwarten. Am besten in Ruhe mit Kopfhörern genießen.

    10/10
  4. Ich kaufte mir das Album auch im Doppelpack. Ich tue mich echt schwer mit dieser Band. Für eine Atmospheric Black Metal Band klingt mir deren Art von Black Metal zu blumig-hippiesk.
    Kann man sich anhören, ist weniger nervig als reiner Post Black Metal und ich erkenne sogar die musikalische Leistung dahinter an. Es trifft einfach nicht meinen Nerv, da zu seicht, zu wenig (kalte) Atmosphäre. Allerdings klingen manche Riffs schneidender als beim Debüt „I“, welches nochmals eine Sput zarter ist.
    Ein völliger Fehlkauf (welches sich auf beide Alben bezieht).

    3/10