Bloodbath - The Wacken Carnage

Review

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Es war schon eine besondere Show, dieser erste und damals noch einzigartige Gig der schwedischen Allstar-Truppe BLOODBATH auf dem Wacken Open Air am 05.08.2005. Dies war damals auch einer der Hauptgründe für mich, nochmals die Reise in den hohen Norden auf mich zu nehmen. Wer es dort selbst vor der Black Stage miterlebte, hat eine hungrige, engagierte und vollends überzeugende Band gehört und gesehen, und die knappe Stunde Spielzeit verflog wie im Fluge, viel zu schnell.

Gut Ding will manchmal eben doch Weil haben, denn die Veröffentlichung des Wacken-Blutbads respektive des Live-Albums samt zugehöriger DVD erfolgt nun erst knapp 3 Jahre nach diesem ersten und bisher noch einzigen Auftritt. Da Peter Tägtgren für den Auftritt nicht zur Verfügung stand, sprang kurzerhand Originalsänger Mikael Åkerfeldt aushilfsweise wieder ein, welcher heuer auch zum festen Line-Up gehört. Auch Gitarrist Dan Swanö ist dort noch zu sehen und zu hören, welcher mittlerweile durch Per „Sodomizer“ Eriksson ersetzt wurde.

Doch kommen wir nun zu den beiden Silberlingen und dem darauf enthaltenen, rohem, bodenständig brutalem Schwedentod. Auf die Ohren gibt es erstmal mächtig, denn BLOODBATH haben hier wirklich eine absolute Best-Of Zusammenstellung eingetrümmert und geben einen coolen Querschnitt durch ihr damaliges Schaffen. Mit druckvollem, fettem, authentischem und staubtrockenem Sound holzen sich die Schweden durch ein herrliches Oldschool-Set, dass es eine wahre Freude ist. Unter anderem wurde die komplette „Breeding Death“ EP sowie natürlich der Übersong „Eaten“ gespielt, und spätestens wenn in „Furnace Funeral“ ENTOMBEDs „Left Hand Path“ angespielt wird, hüpft das Herz des Death-Metal-Maniacs vor Freude gleich ein paar Takte schneller. Dass Mikael wieder fest bei den ursprünglich als Projekt gestarteten BLOODBATH integriert ist, empfinde ich übrigens als eine absolute Wohltat. Hört man sich sein mächtiges Growling hier an, so muss man zwangsläufig feststellen, dass dieser Mann kaum zu ersetzen ist. Und meiner Meinung nach schon gar nicht von einem Peter Tägtgren, von welchem ich schon seit zig Jahren überhaupt nicht mehr so sehr überzeugt bin.

Konnte man meinen, dass eine Band, welche vorher noch keinen gemeinsamen Auftritt gespielt hatte, auch sonst nicht großartig zu Proben zusammenkam und dann vor ganzen Heerscharen von Fans aufspielt, beim ersten Gig ziemlich viele Spielfehler liefert, unsauber zusammenspielt und sich nicht als Einheit präsentiert, so wurde man hier eines Besseren belehrt. Angenehm ruhig und lustig zugleich die Ansagen von Mikael, welcher sich immer mehr zum Entertainer mausert. Das Spiel mit dem Publikum beherrscht er, wenn er beispielsweise tausende Metaller dazu auffordert, erst zu growlen, dann zu schreien um später Dani Filth nachzuäffen.

Die besondere Atmosphäre dieses Death Metal Events wurde auf der CD wirklich sehr gut gebannt, auf der DVD übrigens auch. Zu sehen bekommt man hier ebenfalls die komplette Show. Die Herren rennen in ihren blutverschmierten Leibchen über die Bühne, zeigen sich sehr engagiert, lediglich Jonas Renkse wirkt etwas hüftsteif. Negativ erscheint das fahle Bild (Rotfiltereinsatz?), ein Opfer des Wetters, wie im Interview nachzulesen ist. Auch die Kameraführung ist nicht immer hundertprozentig gelungen. Auf Bonusmaterial wurde verzichtet.

Fazit: „The Wacken Carnage“ bietet 53 Minuten feinsten Death Metal der Stockholmer Schule, Live, roh, brutal, hymnisch, ungeschliffen, unpoliert, blutig, charmant rumpelig. Eine wahrlich blutige Entjungfernung. Einige wenige Soundschwankungen sind absolut zu verkraften und fallen kaum ins Gewicht. Wäre das Bild besser, würde ich glatt noch einen Punkt mehr geben, so bleiben es starke 7 Punkte.

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04.07.2008

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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1 Kommentar zu Bloodbath - The Wacken Carnage

  1. malevolentseb sagt:

    zu der dvd kann ich leider nichts sagen die hab ich nocht zu sehn bekommen. aber die cd bekommt von mir 9 punkte. lupenreiner death metal. sehr lsutige ansagen wie schon oben erwähnt, auch da zb wo akerfeld meint er hofft bastad son of god nicht zu versauen. einziger wermutstropfen meienr seits ist das year of the cadaver race und cry my name nicht bespielt wurden.

    9/10