Bloody Hell - The Bloodening

Review

Für alle die auf guten alten klassischen Heavy Metal abfahren, ist die neue Platte von BLOODY HELL wie geschaffen. “The Bloodening” ist mit seinen langen Intros, Songlängen von teils weit über drei Minuten sowie einigen Soli nicht auf Streamingdienste ausgelegt und funktioniert dennoch auch in der heutigen Zeit wunderbar. Es ist nicht unbedingt jung oder hip, dafür haut es ordentlich rein und macht viel spaß.

Mit “The Bloodening” kehren BLOODY HELL aus ihrer Auszeit zurück

Die Ruhezeit von knappen fünfeinhalb Jahren tat BLOODY HELL scheinbar sehr gut. Das Quartett hat sich in der Zwischenzeit zwar nicht einfach ausgeruht, aber ihre Fans doch einige Zeit auf neue Musik warten lassen. Wer nun aber eine Weiterführung des Albums “Bloody Hell” erwartet, wird zumindest in Teilen enttäuscht. Der Sound der Finnen hat sich mit den Jahren ein wenig verändert, die vier wurden mit der Zeit wohl auch etwas härter. Wer auf dem alten Album die Power-Metal-Vocals und -Parts gemocht hat, wird diese auf “The Bloodening” vergeblich suchen. Vielleicht brauchten sie nach der Auszeit, während der sie sich auf ein Band-Projekt Namens MOOTTÖRIN JYRINÄ fokussiert haben, einfach wieder etwas mit mehr Rumms. Bei dem Projekt handelt es sich nämlich um eine kinderfreundliche Version von Achtziger-Jahre Metal Songs.

“The Bloodening” eröffnet der Song “Hangover Rider” und schnell wird klar, was den Hörer auf der Platte erwartet. Wobei – es ist doch fast löblich zu nennen, dass sich die gekünstelten Kotzgeräusche nicht durch das ganze Album ziehen. Vielleicht wurde der Song aber auch nur als Eröffnung gewählt um einen Schnitt zur letzten Platte zu ziehen. Denn das sanfte Intro, passend zum Album “Bloody Hell”, verwandelt sich in “grumpy music”. Eine ähnliche Entwicklung wie die Band auch selbst gemacht hat. Wie sie über sich selbst auch sagt, sind sie nun grantige alte Männer, die grantige Musik machen wollen. Auch wenn einen also nun eine Platte voll mit “grumpy music” erwartet, ist diese aber keineswegs eintönig. Die Finnen haben mit “The Bloodening” ein zwar knallhartes, aber auch abwechslungsreiches Werk mit zwölf kraftvollen Songs, die eigentlich nur darauf warten, bei praller Sonne und mit einigen Litern Bier live gespielt zu werden, geschaffen. Immer wieder bauen sie in klassischer Heavy-Metal-Manier mitreißende Soli in die Stücke ein, bei denen dann diejenigen, die zuvor noch ihre Finger oder Köpfe ruhig halten konnten, zumindest in Gedanken die Luftgitarre auspacken. Wer aber zuvor nicht bereits bei “What The Hell” gedanklich laut den Refrain mitgegrölt hat, wird es spätestens mit dem Song “Bite” tun. Damit haben BLOODY HELL mindestens zwei Songs geschaffen, die Live funktionieren müssen.

BLOODY HELL zeigen: Klassische Heavy-Metal Sounds funktionieren immer noch

Als erste Single erschien der siebte Song des Albums “Burn Witch Burn”, ein Achtziger-Jahre Old-school-Metal-Song mit dennoch sehr zeitgenössischem Thema. Denn wie Gitarrist Jaakko Halttunen den Song kommentiert: “Was machst du, wenn jemand etwas falsch macht oder jemand den Verdacht hat, dass jemand etwas falsch gemacht hat? Auch ohne Beweise? Sie werden natürlich schreien: VERBRENNEN SIE DIE HEXE, VERBRENNEN SIE DIE HEXE! Dieser Song handelt von der dunkleren Seite der sozialen Medien und der Regenbogenpresse. Es ist in der Tat ein Killer-Song!“

(Text von Yvonne Kaiser)

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24.04.2021

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