Boiler - Atüla Der Druckluftkönig

Review

Oh je, da möchte jemand lustig sein. Es ist die junge Grind-Band BOILER, die ihrem Erstlingswerk offenbar auf diesem Weg etwas mehr Pepp verleihen möchte. Doch schon der Titel „Atüla der Druckluftkönig“ setzt so sehr auf flache Lacher, dass er sofort dämlich wirkt. Dass die Spielzeit dann auch noch mit einigen kurzen Hörspieleinlagen gestreckt ist, bei denen man sich vermutlich über die verzerrten Stimmen amüsieren soll, ist dann erst recht ein wenig nervig. Daran merkt man, dass ich für das Geblödel im Grindcore noch nie sehr viel übrig hatte und man wird daher erahnen können, dass die ernsthaft umgesetzte Musik einer Erlösung vom flüchtigen Blick hinüber ins Tal des debilen glich.

Wenn man sich den auf „Atüla der Druckluftkönig“ präsentierten Grindcore mit Death Metal-Einflüssen anhört fällt als erstes auf, dass es die gewöhnlichste Umsetzung dessen ist, die man sich spontan denken kann. BOILER bewegen sich im Grunde ständig zwischen extrem rasantem Grind und Death Metal im Midtempo, ohne die Zwischenstufen kreativ auszunutzen. Technisch sehr geil gemacht, auch musikalisch immer wieder mit überaus ansprechenden Passagen gesegnet, allerdings mit sehr bescheidenem Aufbau im Songwriting. Das immer wiederkehrende Leid dieser Stilrichtung schlägt hier voll zu, da der Song an sich keinen Eigenwert abbekommt.

Zurück bleibt ein Album voller Nackenbrecher, mit dem man sich hin und wieder sicher die Zeit vertreiben kann. Besonders schick sind für meinen Geschmack die teils sehr fiesen Vocals geworden, die sich nicht im Hintergrund des Sounds hätten verstecken müssen. So richtig beeindruckend sind BOILER dann leider doch noch nicht. Aber trotz der im Moment noch allzu eintönigen Herangehensweise ein guter Tipp für Übermorgen.

08.06.2008
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