Boston - Life, Love & Hope

Review

Wer kennt sie nicht, die Multi-Platin-Alben „Boston“ (1976) und „Don’t Look Back“ (1978)? Viel Zeit ist seitdem vergangen, das letzte Lebenszeichen der Band um Tom Scholz war das durchwachsene „Corporate America“, das aber auch schon schlappe elf Jahre auf dem Buckel hat!

Mit „Life, Love & Hope“ präsentieren BOSTON nun also Studioalbum Nr. 6 , an welchem Scholz nach eigenen Aussagen über eine Dekade gewerkelt hat, und zwar zumeist allein in seinem eigenen Studio. Für die Aufnahmen wurde anscheinend ausschließlich (analoges) Equipment verwendet, das bereits für das selbstbetitelte Debütalbum benutzt wurde.

Was hat der Mann mit dem goldenen Händchen für feinste AOR-Melodien also in zehn Jahren auf die Kette bekommen? Elf neue Songs (plus zwei Bonustracks auf der Vinylversion) sind auf „Life, Love & Hope“ zu hören – na ja, beinahe zumindest: denn gleich drei der Songs sind neu gemasterte bzw. neu arrangierte Tracks von „Corporate America“, dazu kommt mit „Last Day Of School“ ein recht kurzes Instrumental.

Nicht allzu viel neues Material also, was Mr Scholz, der übrigens (beinahe) alle Instrumente selbst eingespielt hat, hier präsentiert. Sänger Brad Delp, der im Jahr 2007 den Freitod wählte, ist übrigens auf drei Songs auf „Life, Love & Hope“ zu hören: neben den „alten“ Stücken „Someone (2.0)“, einem der neu arrangierten Stücke, sowie dem neu gemasterten „Didn’t Mean To Fall In Love“ auch auf „Sail Away“.

Desweiteren sind der stimmlich recht ähnliche Tommy DeCarlo sowie im Opener „Heaven On Earth“ (Albumhighlight!) David Victor auf „Life, Love & Hope“ zu hören, auch Tom Scholz selbst und Kimberley Dahme steuern Vocals bei.

Allgemein lässt sich sagen, das Tom Scholz auf „Life, Love & Hope“ zu krampfhaft versucht, an die Großtaten BOSTONs aus den Siebzigern anzuknüpfen – die Arrangements sind über weite Strecken einfach mit zu viel Zuckerguss überladen (Tom Scholz‘ Gitarren sind viel zu weit in den Hintergrund gemischt, die Drums klingen sehr nach Angelo Sasso), und durch völlig unpassende Elemente wie in „Sail Away“ (schrecklicher Sprechgesang von Kimberley Dahme) meilenweit von der gewohnten Qualität entfernt.

Stücke wie „If You Were In Love“, „Love Got Away“ und „The Way You Look Tonight“ kommen nicht mal in die Nähe von AOR-Hymnen und stehen spiegelbildlich für das schwache Niveau von „Life, Love & Hope“ – schade, aber da bleibe ich lieber bei den Klassikern.

Anspieltips: „Heaven On Earth“, „Life, Love & Hope“

 

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05.01.2014

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