Bright Ophidia - Set Your Madness Free

Review

Um Einflüsse sind die Polen von BRIGHT OPHIDIA nicht verlegen, so nennen sie selbst PANTERA, MESHUGGAH, TOMAHAWK, DREAM THEATER und MARILYN MANSON als Quellen ihrer Inspiration. Die Deckungsgleichheit unter diesen Bands ist nicht besonders groß, dennoch schaffen es BRIGHT OPHIDIA ziemlich geschickt, dieses Potpourri unterschiedlicher Elemente unter einen Hut zu bringen, ohne sich im Stilwirrwarr zu verzetteln.

Heraus kommt dabei als gröbstes Extrakt Progressive Metal (klar!), der offen für Thrash und moderne Metalspielarten ist, elektronische und Industrial-nahe Elemente einbezieht und immer schön auf der dreispurigen Autobahn zwischen Rock, Metal und Jazz hin und her gleitet. Die Übergänge sind fließend, teilweise schlagen die Stimmungen ziemlich schnell um, so z. B. beim eher ruhig ansetzenden „Girl Inside“, welches sich in der entspannten Jazz-Lounge plötzlich die E-Gitarre umschnallt und losbrettert. „Magma“ lässt MESHUGGAH-Kenner aufhorchen, da man sich an den typisch vertrackten Prog-Metal-Riffs in Kombination mit den elegischen Solomelodien nie satthören kann. „Borderline“ tankt mit seinem supereingängigen Refrain und Gangshouts viel Modern-Metal-Flair.

BRIGHT OPHIDIA stehen weder auf Langeweile, festgetretene Pfade oder Schablonenmusik, deshalb sind sie in ihren Stücken immer für eine Überraschung gut. Wo andere Bands sich im Stildschungel mit viel zu vielen gutgemeinten Ideen überfrachten oder Solo-Egos langweiliges Instrumentalposing betreiben, haben BRIGHT OPHIDIA in langwieriger Arbeit mit „Set Your Madness Free“ ein Album zusammengezimmert, welches hohen Ansprüchen folgt und gerecht wird und für Liebhaber vielschichtiger, spannender Musik eine breite Palette an Einflüssen bereithält. Komplex, aber nicht kompliziert, durchaus experimentell, aber nicht zu avantgardistisch abgedreht. Rock- und Metalsongs, die schon beim ersten Mal ins Ohr gehen.

Dass sich im Heimatland Labels dafür finden lassen, sollte selbstverständlich sein, aber mit dem Niveau, welches die Band auf „Set Your Madness Free“, ihrem mittlerweile dritten Album, vorlegt, qualifiziert sie sich auch für den internationalen Wettbewerb. Und eine internationale Audienz haben sich BRIGHT OPHIDIA spätestens jetzt redlich verdient.

21.06.2009

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