C.T.P. - The Higher They Climb

Review

Der Name Christian Tolle dürfte wohl nur absoluten Insidern der Musikszene bekannt sein. Immerhin hat der Mann schwerpunktmäßig als Studiomusiker, Songwriter und Musikjournalist gearbeitet. Da steht man nicht unbedingt im Rampenlicht. Seit dem Jahr 2000 ist er aber auch auf Solopfaden unterwegs und veröffentlicht dieser Tage mit “The Higher They Climb“ sein drittes Album.

Der Bandname, den er sich für diese Soloausflüge ausgesucht hat, lautet C.T.P., was nichts anderes als eine Abkürzung für das CHRISTIAN TOLLE PROJECT ist. Dementsprechend ist natürlich auch die Musik auf diesem Silberling auf den Mann ausgerichtet, der jedes Instrument spielen kann, dass Saiten besitzt. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass die Drums, für die dieses Mal Michael Voss (MAD MAX) verantwortlich war, in seiner Musik nur eine untergeordnete Rolle spielen und für keinerlei Überraschung sorgen. Dennoch stellen sie ein solides und durchaus auch eingängiges Grundgerüst dar, auf dem Herr Tolle dann seine Interpretation dessen entfalten kann, was gerne Melodic Rock oder AOR genannt wird: Rock von der nicht ganz so harten Sorte, mit kurzen aber auch kurzweiligen Gitarrensoli, einem Fokus auf den Gesangslinien und einer hervorragenden Eignung fürs Radio. Diese Art von Musik war vor allem Ende der 80er und in den frühen 90ern sehr beliebt und leider muss man auch diesem ansonsten sicherlich herausragenden Musikstil attestieren, dass er – wie viele seiner Genre-Kollegen – ein wenig in der Zeit stehen geblieben ist und aktuelle Trends verschlafen hat.

Immerhin verleiht dieser Umstand der Scheibe aber auch einen gewissen Charme, der darin besteht, dass er den Hörer immer wieder in die guten alten Zeiten zurück versetzt, in denen Bands wie TOTO, BON JOVI oder DEF LEPPARD Stadien füllten und mit ihren Veröffentlichungen regelmäßig hohe Chartplatzierungen erreichten. Tatsächlich konnte Christian Tolle auch einige Sänger für die zwölf Songs verpflichten, die zu den ganz Großen des Genres gehören. So stehen neben Paul Shortinno (ex-QUIET RIOT) und Leon Goewie (VENGEANCE) auch David Reece (ex-ACCEPT) am Mikrofon. Bemerkenswert dürfte bei dieser Ansammlung von talentierten Sängern auch sein, dass der Hörer kaum etwas davon mitbekommt, dass hier verschiedene Vokalisten ihre Künste darbieten. Ein klarer Hinweis auf die Fähigkeiten von Christian Tolle im Bereich des Songwritings. Die sehr kurzweiligen und eingängigen Songs räumen dann auch noch letzte Zweifel aus. Leider gilt das aber nicht zu einhundert Prozent für die Gesamtheit der Scheibe, die auf Dauer doch ein wenig gleichförmig wirkt. Schade eigentlich, dass hier auf der Zielgerade noch einmal Punkte verschenkt worden sind.

Denn insgesamt ist “The Higher They Climb“ eigentlich ein starkes, wenn auch etwas rückwärts gewandtes Album geworden. Da bleibt eigentlich nur zu hoffen, dass wir in den nächsten Jahren noch häufiger vom C.T.P. hören werden, um uns auf diese Art und Weise direkt zurück in die gute alte Zeit zu katapultieren.

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30.03.2012

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