Catharsis - Dea

Review

Sehr vielversprechend, was die russischen (!) Metalheroen mit ihrem bereits dritten Album „Dea“ auf einem türkischen (!) Plattenlabel vorgelegt haben. So multikulturell, wie dies zunächst klingt, ist die Angelegenheit dann doch wieder nicht: Wilderte man auf den bisherigen, nur in „Mother Russia“ erschienenen Veröffentlichungen noch in „herkömmlichen“ Doom-Metal-Gefilden, so ist nun eine radikale Kurskorrektur eingetreten: Mit einem neuen Sänger, der vornehmlich in höheren Tonlagen agiert, versucht man sich nun an klassisch angehauchtem Melodic-Speed- bzw. Powermetal, welcher mit vielen akustischen Einsprengseln aufgelockert wird. Insgesamt erinnern mich die filigran-hymnischen Songs ziemlich an eine damals ähnlich exotische Band, deren Opus „Theater of Fate“ ich auch heute noch absolut vergöttere: „Viper“ aus Brasilien. Das gravierenste Manko der Russen ist jedoch der Sänger, denn obwohl dessen Melodiebögen sehr schön und kunstvoll ausgearbeitet sind, besitzt Mr. Zhilyakov eine zu dünne und etwas weinerliche Stimme, die mit der Zeit sehr am Nervenkleid zerrt und daher (leider) mit gehörigem Punkteabzug bestraft werden muss. Ein weiterer Minuspunkt ist die in diesem Fall sehr kurz gehaltene Spielzeit. Schade, denn ansonsten macht die CD wirklich Spass, ist recht ansprechend produziert und fällt zudem durch ein stimmungsvolles Booklet positiv auf. Ebenfalls auf dem Rundling enthalten ist ein Livekonzert-Videotrack des Openers „Igni et Ferro“. Als Fazit daher: Ein gelungener Neustart, der andererseits allerdings noch ausbaufähig ist und durch die oben erwähnten, exotisch anmutenten Punkte trotzdem eine interessante Sache im heimischen CD-Regal sein könnte. Als Anspieltipps empfehle ich die Songs „Igni et Ferro“ und die mit Kirchenorgeln aufgemotze Halbballade „My Love, the Phiery“.

03.06.2002

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