Cavity - Laid Insignificant

Review

In den Everglades, einem riesigen Sumpfgebiet voller Mangroven, Alligatoren und Rednecks wächst und gedeiht vermutlich noch manch andere Spezies, von der Charles Darwin nicht zu träumen gewagt hätte. Und zwar ganz einfach deswegen, weil ihn das zu viel kostbaren Schlafes gekostet hätte.

Hierzu kann man CAVITY guten Gewissens zählen. Die begannen 1992 Sludge Metal zu spielen, eine Mischung aus Hardcore (von wegen Geschrei) und Doom (reduzierte Geschwindigkeit). Schleppendes Tempo, zähe, oft monotone Gitarrenriffs und Texte über Drogen, Tod, Teufel und andere Nettigkeiten sind hierbei Programm.

Nach Veröffentlichung verschiedener EPs und Alben trennte man sich im Jahre 2003. “Laid Insignificant“ ist somit ein Re-Release von 1998. Mit acht Titeln irgendwo zwischen EP- und Albumlänge angesiedelt stellt dieses Ding wohl mit das intensivste, spannendste und emotionalste dar, was diese Band jemals von sich gegeben hat. Eine ausgewogene Melange aus sägenden Riffs, reichlich fuzziger Verzerrung und immer wieder viel Rückkopplung bohrt sich hier bei zumeist genreuntypisch hohem Tempo in einer knappen halben Stunde nachhaltig ins Ohr. Besonders geil finde ich “9 Fingers On The Spider”, das von einem typischen Tony Iommi-Riff getragen wird und aus den Aufnahmesessions zu “Black Sabbath IV“ stammen könnte. Ebenfalls klasse sind das im THC-Nebel beinahe bluesig-swingende “I May Go” und das auf Gebrauch härterer Drogen schließen lassende, verstörende “Marginal Man”.

Während CAVITY zu Beginn ihres musikalischen Schaffens maßgeblich im Zeichen von BLACK SABBATH und PENTAGRAM standen, hört man auf “Laid Insignificant“ ihre zunehmende Eigenständigkeit. Hardcore, Punk, Doom und Stoner- irgendwie schaffen CAVITY das Kunststück, hieraus ein eigenes, sumpfig-düsteres Süppchen zu kochen. Dass die Jungs und ihre Musik sehr eigen waren ist vermutlich der Grund dafür, dass sie mit ihrem Material nie groß herauskamen. Was sehr bedauerlich ist, denn allein dieses Album hätte mehr Aufmerksamkeit verdient als eine Menge von dem Schrott, der zur Jahrtausendwende seitens der Industrie über die Ohren der Freunde harter Musik gekippt wurde. Unbedingt reinhören!

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02.04.2008

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