Chevelle - La Gargola

Review

Gehören CHEVELLE in den USA zu den alten Hasen einer alternativen Plattensammlung, sucht man hierzulande schon länger, bis man Jemanden findet, der mit diesem Namen wirklich etwas anfangen kann. Diejenigen, die die Jungs aus Chicago dann allerdings kennen, bekommen bei den Worten „Vena Sera“ entweder glänzende Augen, oder aber lassen Unmutsbekundungen, die die Worte „TOOL-Kopie“ oder „von HELMET geklaut“ enthalten, vom Stapel. Mit „La Gargola“ meldet sich das (zumindest auf dem Papier) Gebrüder-Trio CHEVELLE nun mit dem siebten Album zurück – ein Grund mehr, den Kopie-Gerüchten auf den Grund zu gehen und eventuell den einen oder anderen Genre-Freund auf diese hörenswerte Band hinzuweisen.

Was nun die Nähe zu TOOL und Konsorten betrifft: Ja, die Nähe zu typischen TOOL-Riffs ist auch auf „La Gorgola“ zu spüren und stimmlich ähnelt Pete Loeffler tatsächlich dem ein oder anderen Maynard Keenan-Moment, aber CHEVELLE sind nicht TOOL, auch nicht HELMET, PUSCIFER oder FILTER. Sie heißen nicht nur anders, sie agieren anders und machen, wenn man sich auf sie einlässt, ihre unverkennbar eigene Musik – einfachen aber überzeugenden Alternative Rock. Ausgeklügelte Modulationen oder politische Texte wird man auf CHEVELLEscher Seite nicht (oder zumindest nur selten) zu hören bekommen, aber schwere Gitarrenriffs,  überzeugende Bassläufe und charismatischer Gesang: Das sind die CHEVELLEesquen Zutaten.

Absolute Anspieltipps sind „An Island“, welcher sich problemlos zu einem CHEVELLE-Klassiker mausern könnte, „Jawbreaker“ mit rockigen Riffs und einer gehörigen Portion Sarkasmus, und „Twinge“, welcher mit komplexerem Aufbau und leichtem DEFTONES-Abgang spürbar über den bekannten Tellerrand hinausblickt und zeigt, dass die Loefflers noch erheblich mehr auf dem Kasten haben als der Anschein zunächst vermuten lässt. Was allerdings angesprochen werden muss, ist, dass sich durch die normalerweise recht einfach gestrickten Songs auch schnell eine gewisse Eintönigkeit einstellt, welche auf Dauer leider die Gefahr birgt, ein paar der Titel unbeachtet zu lassen. Im Gegensatz zum Vorgänger „Hats Off To The Bull“ ist „La Gorgola“ jedoch eine Spur härter und kann vor Allem mit den eher langsameren und komplexeren Songs punkten. Zudem ist der erwarteten CHEVELLEschen Mixtur noch ein Hauch „Neues“ eingeflößt worden: Man hört erwachsenere und „knackigere“ Gitarrentöne und neue Einflüsse, welche sich allerdings problemlos in das Bestehende einfügen, ohne aufgesetzt zu wirken. Nur das mit der Abwechslungsfähigkeit sollten CHEVELLE noch einmal angehen – dann sollte das mit der größeren Fanschar auch auf der anderen Seite des großen Teichs endlich klappen.

 

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21.09.2014

The world is indeed comic, but the joke is on mankind.

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