Circle Of Animals - Destroy The Light

Review

Relapse Records sind seit jeher bekannt dafür, dass Musiker für ihren Mut auch mal belohnt werden – kein Label dieser Größe vereinigt so viele unterschiedliche und vor allem experimentelle Stilarten unter einem Namen. CIRCLE OF ANIMALS, bei denen unter anderem Mitglieder von MINSK und YAKUZA aktiv sind, stellen hier keine Ausnahme dar: Sehr unkonventionell geht man hier zur Sache – jedoch, um es gleich vorweg zu nehmen, ist das Resultat alles andere als berauschend.

“Chicago Industrial” soll es sein, den CIRCLE OF ANIMALS auf ihrem Debüt “Destroy The Light” präsentieren. Ich muss zugeben, dass ich von Industrial zu wenig verstehe, um diese Aussage zu überprüfen – es geht hier aber nicht um Schubladen, sondern um die Frage, ob sich die Dreiviertelstunde für den potentiellen Hörer lohnt. Und um die zu beantworten, muss ich dann doch mal versuchen, die acht Songs irgendwie einzuordnen. Ich würde die Musik auf “Destroy The Light” am ehesten mit NEUROSIS vergleichen (wobei ich dabei ehrlich gesagt fast ein schlechtes Gewissen habe – NEUROSIS gegenüber): NEUROSIS in ihren ruhigen Phasen (“A Sun That Never Sets”), mit deutlich mehr (Retro-)Elektronik und deutlich zahmeren Gitarren. Ab und zu klingt’s ein wenig “rituell”, um an anderer Stelle eher an Noise/Drone für Menschen, die Angst im Dunkeln haben, zu erinnern.

CIRCLE OF ANIMALS sind eine dieser Bands, die Monotonie zum Stilmittel erheben wollen – das kann man machen, wenn das Ergebnis wie (um mal im eben angeführten Beispiel zu bleiben) “Falling Unknown” klingt. Das kann man aber nicht machen, wenn man dann nicht zum Punkt kommt. Genauso klingt der Kreis der Tiere aber weitgehend. Die Musiker haben durchaus spannende Ideen (was die letztendliche Wirkung der Musik noch trauriger dastehen lässt), lassen sogar so etwas wie Dynamik aufkommen, um schließlich eben NICHT den erhofften Ausbruch folgen zu lassen. Langeweile auf hohem Niveau quasi. Es ist fast schon ironisch, dass der Titeltrack mit seinen über zwölf Minuten, dem schönen mehrstimmigen Gesang und den abgefahrenen elektronischen Spielereien das spannendste Stück Musik auf “Destroy The Light” ist.

Kurzum: Das war wohl nichts. Der musikalische Ansatz, den CIRCLE OF ANIMALS verfolgen, ist dabei wirklich vielversprechend (und fast allein für die drei Punkte dort unten verantwortlich), die Umsetzung aber leider ein Schuss in den Ofen. Ich würde mir vom Nachfolger einfach mehr Spannung, mehr Wut, mehr Kraft wünschen.

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31.08.2010

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