COLOSSUS - Wake

Review

Fußspuren im Schnee. Ihre Größe und Tiefe lassen erkennen, dass sie von einer Kreatur gewaltigen Ausmaßes stammen. Folgt man den Spuren durch den tiefen Wald, gelangt man an eine einsame Holzhütte. Während Rauch langsam und selig aus dem Kamin steigt, erfüllt wärmendes Licht den großen Raum. Doch was erwartet einen in der Hütte? Bringt man den Mut auf, die Tür aufzustoßen, wird man von dem schwedischem COLOSSUS herzlich begrüßt. Kaum hat man die Hütte betreten, stellt er schon lautstark seine Künste unter Beweis. Und diese liegen verankert im Sludge und Progressive Metal. Nuancen von Doom, Post Metal und Psychodelic ergeben eine Mixtur, die sich an Bands wie MASTODON, NEUROSIS und KYUSS orientiert.

Die Schweden COLOSSUS zeichnen sich durch ihren progressiven Sludge aus. Gitarrenwände von epischen Ausmaß werden von schnellen Riffs auf dem Weg zum Gitarrensoli oder in die erstaunliche Tiefe der Break-Downs abgelöst. Schlagzeug und Bass komplettieren den fetten Sound und drücken ordentlich und stark aus dem Boxen. Der Gesang, klar und mächtig, mal böse, mal zweifelnd und immer überzeugend durch die starke Stimme. Die Stärke des emotionalen Gesangs kann man sehr gut bei ruhigen Fragmenten ausmachen. Über Allem steht allgegenwärtig die Energie und die Intensivität mit der die Schweden zu Gange gehen. Sehr hervorzuheben sind die abrupten Stimmungs- und Geschwindigkeitswechsel. Alles wirkt wie aus einem Guss aus und weiß immerzu mitzureißen. Gerade die progressiven Parts, starke Rhythmen, die stellenweise an GOJIRA erinnern, werden gut in starken Liedstrukturen verpackt und diese folgen dem roten Faden immerzu. COLOSSUS transportieren spielend Emotionen wie Verzweiflung, Aggression und negative Gefühle allgemein, nicht aber ohne in einer gewissen positiv aggressiven Befreiung dieser zu enden. Jetzt wurde die intensive Musik in hohen Tönen gelobt, doch leider ist die Produktion nicht auf dem Level der musikalischen Leistung. Zwar herrscht schon ordentlich Druck auf allen Kesseln und man kann die einzelnen Instrumente erkennen, aber gerade bei den sehr stark Rhythmus-abhängigen Fragmenten fällt doch auf, das die Tiefe und die Präzision fehlt. Schade, eine fette Produktion hätte, das überaus gute Debüt „Wake“, noch um einiges stärker werden lassen.

Fette Gitarrenwände treffen auf progressiven Post-Metal. COLOSSUS schaffen eine immer intensiv drückende Debüt-Platte, die nur so vor fetten Riffgewittern und sludgiger Coolness strotzt. Ein deftiges Muss für alle (Schweden) Sludge-Jünger und alle, die sich mit intelligenter metallischer Kunst auseinandersetzen mögen!

23.06.2013

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