Concept Of God - Visions

Review

Der Bandname CONCEPT OF GOD wird den wenigsten geläufig sein, die Musiker, die hinter ihm stecken, sind wiederum umso bekannter. Ein SOLITUDE AETURNUS-Sideproject ist es, bestehend aus Sänger Robert Lowe und Gitarrist Steve Moseley, die die Band 1999 gemeinsam ins Leben riefen, Basser James Martin und ex-SOLITUDE-AETURNUS-Drummer John “Wolf” Covington. Die Songs für „Visions“, wie das Debüt der Band heißt, wurden allesamt im Jahr 2000 aufgenommen, das Mastering erfolgte aufgrund von Turbulenzen bei der Hauptband erst sieben Jahre später im Juli 2007. Nun also ist es da, das Album „Visions“. Die wichtigste Frage: Hält das Album, was die großen Namen versprechen?

Eines ist evident: Ein wirklich schlechtes Album, das können die Doomster eigentlich gar nicht aufnehmen. Man möchte annahmen, dass sie dafür viel zu erfahren sind. Und schlecht, das ist „Visions“ beileibe nicht; leider ist es auf den ersten Lauscher auch nicht wirklich gut, was sich glücklicherweise später ändert. Grade der Anfang des Albums ist eher einschläfernd als mitreißend. Die Gitarren kommen zwar meist sehr heavy aus den Boxen hernieder und bieten auch ein Solo, das durchaus begeistert. Meist aber rauschen Riffing und Melodieläufe an einem vorbei, begeistern jedenfalls tun sie nicht. Auch das Drumming wirkt in der Frühphase des Albums etwas lahm, ist im Grunde zu monoton für CONCEPT OF GOD. Wirklich mitreißen tut einzig und allein der Gesang. Dass Robert Lowe ein exzellenter Sänger ist, dürfte eigentlich jedem klar sein. Dass er auf „Visions“ sich selbst übertrifft, ist da umso erfreulicher. Wer CANDLEMASS‘ aktuelles Werk „King Of The Grey Islands“ kennt, wird wissen, dass Lowe zwar auch dort eine wirklich saubere Leistung ablieferte, insgesamt aber gedämpft wirkte. Bei CONCEPT OF GOD kommt er nun vollends aus sich raus, geht mit dem Gesang auf’s Ganze.
Hat man dann den (vom Solo einmal abgesehen) stinklangweiligen Opener „Past Perfect“, was als grammatische Form im Englischen schon immer ziemlich öde war, hinter sich gelassen, ist der zweite Song „Visions (Nightmares)“ auch weit versöhnlicher. So langsam beginnt die Platte, in ihren Bann zu ziehen. Dieser Prozess setzt sich über einige weitere Songs fort, mal düster, mal trocken, mal treibend, mal rockig und frisch. Das Ganze gipfelt in den Songs „Fires Of Life“ und „Unspoken“, die mit dem besten Drum- und Gitarrenspiel des ganzen Albums ansprechen und zudem gesanglich hervorragen. Grade „Unspoken“, das längste Stück der Platte, weiß mit den gelungenen Vibrato-Vocals zu glänzen. Seinen Abschluss findet das Album in dem RAINBOW-Cover „Man On The Silver Mountain“. Sehr frisch, zackig und auf allen Ebenen gut umgesetzt, leider nur als letzter Song nicht optimal gewählt. „Unspoken“ hätte mir als krönender Abschluss besser gefallen, der Coversong ist nichtsdestotrotz eine solide Nummer.

War ich anfangs noch skeptisch mit „Visions“, hat sich der Großteil der Songs mit der Zeit in meine Gehörgänge eingebrannt. Der Gesang ist ausgezeichnet und übertrifft meiner Meinung nach Lowes Leistung auf der aktuellen Scheibe sowohl von SOLITUDE AETURNUS als auch von CANDLEMASS. Natürlich kann man als Kritik anbringen, dass CONCEPT OF GOD eben diesen beiden Bands sehr ähneln, was so auch zutrifft. Eine eigene Note, die lässt sich der Band allerdings nicht absprechen. Hinzu kommt, dass das Album wirklich gelungen ist und mit vielen geilen Songparts und Liedern, die in Erinnerung bleiben, aufwartet. Doomster dürften zudem Reminiszenzen an BLACK SABBATH (die als Einfluss immer wieder durchschimmern) und die kultigen TROUBLE (hört auch nur mal „Falling Down“ an!) erfreuen. Fans des Genres werden um „Visions“ kaum herumkommen, Liebhaber der Musik sollten auf jeden Fall mal reinhören.

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23.11.2007

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