Cortez - Thunder In A Forgotten Town

Review

Mannomann! Anscheinend ist es immer noch cool, sich bei der Überlegung eines Bandnamens an irgendwelchen Massenmördern aus der Geschichte zu orientieren. Hierbei haben die fünf Freunde jedenfalls Stil und historisches Wissen kombiniert, indem sie sich nach Hernando Cortez (Hernán Cortés), dem blutgeilen Katholiken und spanischen Eroberer Mexikos zu benannten. Der Mann, der bereits von Neil Young mit „Cortez The Killer“ ein musikalisches Denkmal gesetzt bekam, kommt durch CORTEZ aus Boston zu neuerlichen Ehren.

Glücklicherweise zeigt sich das Quintett in musikalischer Hinsicht um Klassen geschmackvoller: SHEAVY, SPIRIT CARAVAN, KYUSS, SCISSORFIGHT und die Übergötter von BLACK SABBATH sind es, die hier Pate standen. Ansonsten werden hier viel 1970er-Bluesrock, Anleihen aus dem psychedelischen Dunstkreis und vieeel steiniger Rock’n’Roll zu einem klasse Gesamtwerk verwoben, das nur hinsichtlich seiner Spielzeit zu kritisieren ist.
Denn eine Stoner-Doom EP mit fetten Riffs, nie ausufernden Bluessoli, herrlich wuchtigem Schlagzeug, angemessenen Feedback-Intros und sehr gutem, weil zugleich derbem und emotionalen Gesang ist schon super- aber ein ebensolches Album wäre noch viel geiler!

Erdig-dreckiger Sound und ein zurückhaltender Produzent runden „Thunder In A Forgotten Town“ zum sehr reifen Gesamtwerk ab. Kaum zu glauben, dass es diese Band erst seit 2006 gibt.
Und erfreulich ist zu sehen, dass CORTEZ sich trotz ihres kurzen Bandbestehens hinsichtlich ihrer Ziele als echte Rocker erweisen. Was CORTEZ wollen? Na, den üblichen Rock’n’Roll-Bullshit eben: Saufen, Weiber, Hölle, Dreck und Blut. Und eines fernen Tages vielleicht eine Tour mit ZZ TOP. Oder zumindest einen Auftritt in einer Bar mit ZZ TOP in der Jukebox.

Tja, ich hoffe für die Jungs, dass ihre Wünsche in Erfüllung gehen. Und für uns hoffe ich, dass sie uns eines hoffentlich nicht allzu fernen Tages mal live beehren.

Ach ja, was als witzige Randinfo nicht unerwähnt bleiben soll: Buzzville, das belgische Label unserer Freunde, ist vermutlich das einzige Label, das sein eigenes Bier vertreibt. Wer mal in der Gegend ist sollte unbedingt mal ein „Buzzville Blond“ probieren.

15.02.2008

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