Craving - Craving

Review

Obwohl die Pagan-Welle schon vor Jahren ihren Zenit überschritten hat, kommen weiterhin immer mehr Band dieses Stils aus ihren Löchern. Und damit es nicht allzu abgedroschen klingt, wenn man sich „Pagan Metal“ auf die Fahnen schreibt, nennt man das jetzt neuerdings „Melodic Black/Death/Folk Metal“. Wäre schön, wenn es denn nur so wäre.

Leider ist das im Falle von CRAVINGs selbstbetiteltem Debütalbum auch nur Augenwischerei. Letztlich bietet die Platte das Standardrepertoire, das schon zu Zeiten des ersten EQUILIBRIUM-Albums langweilig war: Schunkelmelodien auf der Leadgitarre, Powerchord-Untermalung auf Rhythmus- und Bassgitarre, dazu ein paar Akustikteilchen, und entweder gnadenlos totgetriggertes Drumgedresche mit übertriebener Doublebass, Blasts oder eben Humppa-Patterns. Und das acht, neun Songs hintereinander in demselben Schema. Leider gibt sich nicht mal Sänger Ivan Chertov Mühe, die EQUILIBRIUM-Hinterherhechelei zu verbergen, sondern eifert kräftig deren Ex-Sänger Helge Stang nach, der im Übrigen auf zwei Songs gleich selbst gastsingt.

Positiv zu erwähnen sind dreieinhalb Dinge. Das halbe zuerst: Deutsch, Englisch und Russisch hört man auf einer Platte selten. Dann: Zum einen verzichten CRAVING glücklicherweise fast vollständig auf Keyboards, sodass die Platte wenigstens ein bisschen Eier hat. Zweitens ist „Craving“ anständig, wenn auch 100% steril und atmosphärebefreit produziert. Und zuletzt: Am Ende der endlos erscheinenden Dreiviertelstunde hat die Band die erträglichen Tracks, d.h. diejenigen, die wirklich eher melodischer Black Metal sind, versteckt (vor allem „Lug und Litanei“ ist vergleichsweise hörbar). Ist eine harte Sache, sich bis dahin durchzukämpfen, wenn man das brüllhässliche Cover ignoriert und die Platte ausgepackt hat… aber was tut man nicht alles für einen kleinen Lichtblick.

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03.01.2012

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19.04. - 20.04.24Metal Franconia Festival 2024 (Festival)Die Apokalyptischen Reiter, J.B.O., Shores of Lunacy, Klamm, Chopped In Half, Craving, Lesson in Violence, Knife, Varg, N.O.T., Vision Denied, The Romp, Sons of Eternity, Undertow, Die Zwangsversteigerten Doppelhaushälften, Endseeker und EisregenMusicHall Geiselwind, Langenberg

6 Kommentare zu Craving - Craving

  1. Marcel sagt:

    Ich bin ein großer Fan von Pagan Metal oder wie es heute laut Craving heißt „Melodic Black/Death/Folk Metal“ ich habe schon ein Song von dem Album gehört und war alles andere als begeistert. Wie hier im Review schon erwähnt klingt es super ausgelutscht und schon 1000000 mal gehört, man braucht nicht wirklich noch so eine gewöhnliche „Pagan“ Metal Band. Gut, zugegeben es gibt auch viele langweilige Bands in anderen Genres aber davon mal abgesehen. Aber das was ich gehört habe gibt es schon zu Hauf, keine Besonderheiten bis auf den drei Sprachenbonus (wow..) wird das Album wohl nichts, sorry.

  2. Sascha sagt:

    Das Ding ist sehr gut! Habe das Album vorbestellt und kam heute an, läuft seitdem hoch und runter.

    Marcel, lass mich raten, du hast „Into The Forest“ gehört? Das ist einer der sehr wenigen etwas schunkligeren Tracks gehört. Du solltest dringend das ganze Album durchhören und merken, dass das alles, nur kein Pagan Metal ist. Sowieso zeugt es generell von Unwissen, diese Band als Pagan abzustempeln. Wäre ja genau so zu behaupten, Amon Amarth sei Viking Metal… An den haaren herbeigezogen halte ich es, wenn man behauptet, die band wolle Equilibrium nachspielen. CRAVING sind zu KEINEM Zeitpunkt so ein Kindergartengedudel.

    Egal, seit so fair und hört zumindest mal in die Platte rein, ich kann sie sehr empfehlen.

    8/10
  3. Hell sagt:

    Kann mich Sasch0r nur anschließen!
    Seit ich die CD vorbestellt habe, verfolge ich ab und zu die Reviews. Letztendlich ist das Ganze natürlich immer Geschmackssache, aber ich bin nicht der Meinung, dass Craving eine weitere „0815 Paganband“ darstellen oder Equilibrium nacheifern. Es sind zwar zwei Songs mit Helge auf der Platte, aber ohne diese beiden Songs würde ich nicht direkt einen Bezug zu Equilibrium sehen. Auch den Sound finde ich vielleicht nicht perfekt, aber mehr als OK. Naja, wie ich schon sagte ist das natürlich Geschmackssache, aber ich komm mit der CD auf meine Kosten und bin auf weiteres gespannt!

  4. iwill zähnchen sagt:

    Pagan Black Metal aus Deutschland ist bis auf 3 Ausnahmen eigentlich unterirdisch, aber die Scheibe finde ich richtig klasse! Mich erinnert die Musik ein wenig an Mithotyn und Black Messiah. Ist sicher kein bahnbrechendes Album, aber es klingt frisch und abwechslungsreich. Und ihre Instrumente beherrschen die Jungens auch eindeutig richtig gut!

  5. Michael sagt:

    Ich habe der Platte jetzt schon zwei Durchläufe gegönnt und kann wirklich nicht nachvollziehen, wie man der Truppe großartige Equilibrium-Hinterherhechelei attestieren kann. Für mich klingt das musikalische Schaffen von Craving dann doch zu eigenständig, um ihnen sowas unterstellen zu können. Zugegeben wird hier nicht unbedingt Innovation großgeschrieben, aber die Scheibe enthält genug eigene Ideen, um angenehm erfrischend zu wirken.
    Da möchte ich dem Rezensenten doch leicht unterstellen, etwas voreingenommen an die Sache herangegangen zu sein. 5 Punkte von möglichen 10 sind objektiv betrachtet zu wenig der Anerkennung. Die kompositorische wie handwerkliche Leistung kann man gut und gerne mit 6 oder 7 Punkten würdigen. Weniger ist meiner Meinung nach etwas anmaßend.
    Ach, und wenn wir schon Vergleiche ziehen: Das Cover der neuesten Effibrilium-Kreation ist ja nun deutlich augenfeindlicher als das, was Craving auf die Welt losgelassen haben 😉

  6. Simon sagt:

    Dem kann ich mich nur anschließen. Bin kein Fan des Pagan/Black etc. aber man hat sowas schon 100000 mal gehört ! Die Drums klingen mal super überproduziert abgesehen von dem mega hässlichen Cover, sorry.