Criptofonia - Symphony From The Crypt

Review

Die vier thrashenden argentinischen Boys von CRIPTOFONIA lehren den Hörer gleich zwei wichtige Erkenntnisse. 1. Nicht jede Band, die aus Südamerika kommt und Thrash spielt, klingt stilistisch und/oder qualitativ wie SEPULTURA. 2. Nicht alles, was in den 80ern gespielt wurde und heute wieder aufgewärmt wird, ist cool gewesen.

Um das stichhaltig zu belegen, haben CRIPTOFONIA vier eigene Songs auf die Beine gestellt, die prinzipiell alle Trademarks einer 80er-Thrash-Platte enthalten, allerdings völlig uninspiriert wirken. Vor allem zwei Inhaltsstoffe dieser trüben Brühe verleiden einem die Lust an der EP: die langweiligen, unaufregenden Riffs und der grauenhaft nölige Sänger, der seine Stimmbänder wirklich nicht unter Kontrolle hat. Beides wäre für mich in idealem Zusammenklang die Grundlage für einen spannenden und erfrischenden Thrashsound, wie ihn haufenweise andere Bands mit 80er-Flair auch produzieren. CRIPTOFONIA scheitern damit allerdings auf ganzer Linie und walzen ihre Songs dann auch noch auf unnötige Längen von acht, neun, zehn Minuten aus. Das ist schwer zu ertragen.

Wie schlecht nicht nur die eigenen Werke, sondern allgemein die Darbietung sind, zeigen die drangehängten Coverversionen von SAVAGEs „Cry Wolf“ (im Original ein echt knackiger NWOBHM-Song von 1983 mit einem Killer-Mainriff) und VENOMs „Welcome To Hell“. Erstgenannten verbocken CRIPTOFONIA in einer ziemlich lahmarschigen Version, die vor allem der gesanglichen Originalleistung nicht gerecht wird. Die überschaubare Komplexität des VENOM-Songs packen die Argentinier dann einigermaßen respektabel – was mich zu dem Schluss bringt, dass es CRIPTOFONIA besser täte, ihre eigenen Ansprüche ein wenig herunterzuschrauben. „Symphony From The Crypt“ hat jedenfalls weder echtes 80er- noch sonst irgendein Flair.

13.02.2011

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