
Die deutsche Truppe CRYSTALLION bringt mit „A Dark Enchanted Crystal Night“ ihr Debütalbum auf den Markt. Das Sextett beschränkt sich auf reinen Power Metal der schnelleren Sorte mit keyboardlastigen Akzenten. Das Grundtempo der Songs ist dabei immer gleich, Doublebass gepaart mit rauen und schnellen Gitarrenriffs. In so ziemlich jedem Lied wird das Tempo an irgendeiner Stelle gedrosselt und dann wieder zum Grundtempo übergegangen. Es gibt also keinen Track, der auf irgendeine Art und Weise hervorsticht.
Die Klampfen wissen bei den Riffs durchaus zu gefallen, aber die Soli, die man in jedem Stück vorfindet, wirken im Vergleich zu Bands wie HAMMERFALL oder IRON SAVIOR wesentlich unausgereifter. Den Drums, vor allem der Doublebass, fehlen die Eier, um das Tempo und somit die Härte wirklich rüberzubringen. Hinzu kommt ein übertriebenes Keyboardspiel, das viel zu sehr in den Vordergrund rückt und an den meisten Stellen einfach nur nervig ist. Die Stimme von Fronter Thomas Strübler ist stets klar und auch sehr kraftvoll. Allerdings werden einige Songs auch in einer höheren Stimmlage präsentiert und verlieren dort an Durchschlagskraft.
Nichtsdestotrotz macht die Mucke durchaus Spaß, auch wenn noch längst nicht alles perfekt ist. Sämtliche Tracks auf der Scheibe haben Überlänge, kein Einziger bleibt unter fünf Minuten, ausgenommen das Intro. So gibt es sicherlich trotz der Mankos immer wieder etwas Neues zu entdecken. Man kann zwar nicht sagen, dass die Songs an sich nicht abwechslungsreich sind, aber sie ähneln sich untereinander im Aufbau einfach zu sehr, um wirkliche Abwechslung zu bieten. Die Produktion ist wie das gesamte Album „A Dark Enchanted Crystal Night“ eher durchschnittlich.
Power-Metal-Fans können sich mit CRYSTALLION durchaus mal auseinander setzen, alle Anderen dürfen „A Dark Enchanted Crystal Night“ getrost überspringen.
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