Dagoba - By Night

Review

Soundcheck Februar 2022# 20 Galerie mit 20 Bildern: Dagoba - Summer Breeze Open Air 2022

Was auf den ersten Blick aussieht wie eine Mischung aus „Zurück in die Zukunft“– und „Stranger Things“-Soundtrack ist in Wirklichkeit das Cover des neuen DAGOBA-Albums „By Night“. Die Franzosen haben es dieses Mal gemütlich angehen lassen, das neue Werk erscheint über viereinhalb Jahre nach dem Vorgänger „Black Nova“. Die Modern-Metal-Formation, die schon eine Weile auch außerhalb der eigenen Landesgrenzen aktiv ist, hat sich einen brandneuen Labeldeal geschnappt und entführt uns in ihre ganze eigene, neonfarbene Nacht.

DAGOBA – Eine kleine Nachtmusik

Hat es das Albumcover schon angedeutet, macht es das Intro und der Opener „The Hunt“, der bereits vergangenen Sommer als Single ausgekoppelt wurde, offiziell: DAGOBA haben mehr elektronische Elemente eingebaut als noch auf ihren Vorgängeralben, beziehungsweise sind sie auf eine andere Art und Weise präsent. Manches erinnert an die Frühwerke der Band ENGEL, welche schon vor über zehn Jahren Dubstep-Elemente in den Metal eingebunden hat. Das klassische Staubsauger-Wub-Dub bleibt uns zwar erspart, aber trotzdem könnten die Samples auch aus jenem Genre stammen.

Überwiegend konzentrieren sich DAGOBA aber auf ihr Kerngeschäft: Stampfenden Modern Metal mit allerhand Stakkato-Riffs, und Sänger Shawters mal brüllendem, mal cleanem Gesang. Gerade der klare Gesang ist äußerst überzeugend und wertet die Songs sehr auf. Was die Shouts angeht, waren sie auf den früheren Alben eine Spur aggressiver, da besteht noch Aufholbedarf.

Für ihre Singleauskopplung „On The Run“ haben sie sich weibliche Verstärkung geholt, benennen die unterstützende Sängerin aber nicht. Das Lied beginnt gefährlich schmalzig, wandelt sich dann aber doch noch zu einer ordentlichen Hymne. Mit „City Lights“ zeigt die Band, dass sie sich auch im Alternative Rock wohlfühlen würde.

Es macht sich aber das Gefühl breit, dass DAGOBA sich gerade in einem Stilwechsel befinden, welcher noch nicht komplett abgeschlossen ist. Die Band agiert deutlich weniger brutal als auf früheren Alben, lässt eben diese Brutalität aber trotzdem immer noch kurz durchblicken, wie in „The Last Crossing“. Die elektronischen Samples geben einen neuen Touch mit rein, der sich aber manchmal auch noch etwas deplatziert anfühlt.

Zwischen Pop und Härte – „By Night“

DAGOBA haben auf ihrem neuen Album die brutale, teils schon an FEAR FACTORY erinnernde Härte von Alben wie „Face The Colossus“ ein ganzes Stück für Eingängigkeit und melodiöse Refrains zurückgefahren. Gerade letztere sind eine große Stärke der Band, tragen aber alleine auch kein ganzes Album. So fallen diese immer wieder ins Ohr, an den Passagen dazwischen sollte die Band für kommende Alben aber noch etwas mehr arbeiten. Bis dahin bleibt „By Night“ ein Statement einer Band im Aufbruch.

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11.02.2022

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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