Dawnless - While Hope Remains

„While Hope Remains“ ist das zweite Album der Schweizer DAWNLESS. Sie haben es 2008 bereits in Eigenregie fertiggestellt und in erster Linie während den Konzerten verkauft. Nun wird es über Evil Eye Entertainment noch mal einem größeren Hörerkreis zugänglich gemacht.

Was die Eidgenossen auf ihrem Zweitwerk vom Stapel lassen, ist man zumeist von skandinavischen Melodic-Power-Metal-Bands gewohnt. Ähnlichkeiten zu SONATA ARCTICA, STRATOVARIUS, WARMEN oder gelegentlich auch mal KIUAS kommen mir nicht selten in den Sinn. Zwar lockern DAWNLESS den Sound regelmäßig mit düster wirkenden Gothic- bzw. Dark-Metal-Elementen auf, doch ist auch diese Maßnahme im Genre längst nicht mehr neu.

Außer einem manchmal zu dominant eingesetzten Keyboard gibt es im technischen Bereich nichts zu meckern. Gleichwohl verpassen die Schweizer kompositorisch trotz guter Ansätze die Entwicklung richtig starker Nummern. Oft verpufft die durch die Riffs schön aufgebaute Energie in einem zu belanglosen Höhepunkt. Oder das penetrante Keyboard verdirbt einer Gitarren-Leadmelodie die benötigte Songführung. Die dynamischen Anleihen, die hauptsächlich in Form von harschen Vocals eingefügt werden, stören zwar nicht, vermögen aber auch keine Akzente zu setzen oder für Vielfalt zu sorgen.
Es brennen sich kaum Melodien, Hooklines oder Refrains ins Gedächtnis ein. So kristallisieren sich selbst nach mehreren Hördurchgängen keine zwingenden Hits heraus. Auffällig ist lediglich der ausdrucksstarke Gesang von Bertrand Ecoffey, der sich durch seinen kräftigen, leicht rauhen Stimmklang in mittlerer Lage angenehm von den häufigen Hochtönern in diesem Genre abhebt.

Eigentlich ist schade, dass DAWNLESS nicht zum Beispiel solch eine initiierte Grundmelodie wie bei „The Planet’s Dream“ konsequent fortsetzen und in einen thronenden Höhepunkt münden lassen. Auch „White Risk“ startet mit seinem wuchtig-rockigen Beginn vielversprechend, wird aber alsbald wieder vom Keyboardbombast überrollt. Wie gesagt: die Ansätze sind da, doch verschenken die Schweizer durch belanglose Konstrukte oder zu verzettelte Hooks das Potential zu richtig guten Songs. So kommt „While Hope Remains“ insgesamt leider nicht über den Genre-Durchschnitt hinaus.

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