Death Valley Girls - Under The Spell Of Joy

Review

„Under The Spell Of Joy“ – der Albumtitel hat schon eine sarkastische Note. Er lässt sich als zynischer Seitenhieb auf eine Gesellschaft verstehen, die sich stark von dem Verlangen nach Freude beherrschen lässt, jedoch gerade durch diese Obsession die zugrunde liegende Ungezwungenheit eigentlich pervertiert. Dabei ist die Intention eigentlich am anderen Ende der „Intentions-Leiste“ zu finden. Sängerin Bonnie Bloomgarden hat den Titel einem T-Shirt der Band JOY entlehnt und empfand allgemein die Freude als treibende Kraft. Stimmt. Zumindest steht die Musik ihrer Band nicht im starken Kontrast zu dieser Aussage.

Dazed and confused

Gerne würde man die DEATH VALLEY GIRLS in eine Schublade stecken. Dabei zeichnen sich durch ihren eigenen Genre-Cocktail aus: Im Titeltrack etwas Proto-Doom, in ‚Holy My Hand‘ etwas Beat und ‚Hey Dena‘ ist mit einem Indie-Riff versehen. Das wird alles ergänzt von einer starken psychedelischen Note. Das Klangbild erfährt durch Hammond-Orgeln und dissonante Saxophone eine Erweiterung. Das ist sehr wohltuend, wo das Psychedelic-Rock-Genre sich in den vergangenen Jahren doch sehr festgefahren hat. Man möchte glatt behaupten, dass sie sich im Gegensatz zu den meisten ihrer Kollegen mehr um ihre Musik als um ihre Attitüde kümmern.

Wer sich allerdings den verlinkten Song anhört, wird dieser These widersprechen. Und es ist nicht zu leugnen, dass der Spannungsbogen tatsächlich etwas doof ist. ‚Hypnagogia‘ baut die psychedelische Stimmung auf und vom Titeltrack bleibt im Wesentlichen der Beginn hängen. Und auch um den Rest des Albums wabert ein Nebel, was an der undifferenzierten Produktion liegt. Naütrlich funktionieren einzelne Songs wie ‚Hey Dena‘ oder ‚Little Things‘ ohne den Albumkontext, dennoch bleibt da dieser schale Beigeschmack.

„Under The Spell Of Joy“ hat seinen eigenen Bann

„Under The Spell Of Joy“ ist kein Album, das konformistisch am Hörer vorbeizieht. Ihr selbst geschaffener Stilmix ist äußerst spektakulär und schlägt einen Bogen über mindestens 40 Jahre Rockgeschichte, wobei das Ergebnis trotzdem ziemlich organisch ist. Dennoch mindert gerade das Fehlen von großen Songs den Hörspaß. Auch wenn es mal wieder nicht die Revolution der Gitarrenmusik ist, so bereitet das Anhören dieser Scheibe Freude.

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10.10.2020

Redakteur mit Vorliebe für Hard Rock, Heavy Metal und Thrash Metal

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