Devar - Alternate Endings

Review

Metal mit urwüchsigem Rock zu verbinden kommt offensichtlich nicht nur bei den Hörern an (man denke nur an den Erfolg von THE DEVILS BLOOD) sondern scheint auch unter den Musikern immer mehr Anklang zu finden. DEVAR aus Norwegen haben sich auch diesem Weg verschrieben und debütieren dieser Tage beim italienischen Qualitätslabel Code666.
Es heißt zwar seitens der Band, dass sich hier u.a. 50er-Jahre-Rock mit Black Metal vereinen, aber das scheint mir das falsche Jahrzehnt zu sein. Denn das, was die fünf Mannen auf „Alternate Endings“ spielen, klingt nicht nach Elvis, Buddy Holly oder Rock’n’Roll, sondern eher nach den legendären Combos, die zehn Jahre später auf der Matte standen. Schwerer, schweißtreibender Hardrock trifft gleichermaßen auf Psychedelic-Rock-Eskapaden, FLOYDSCHE Momente wechseln mit modernen, elektronischen Spielereien.

Über allem aber liegt ein dunkler Nebel, ein Hauch von Tristesse und schmerzhafter Melancholie, die wie ein brodelnder Vulkan lange lauert bevor sie wütend und infernalisch ausbricht. Dass sind dann die Momente, in denen sie die schwarzmetallische Schiene fahren, ziemlich oldschool, ohne große Experimente: Schnell, rücksichtslos und kalt. Das daraus kein Stuhltanz der Kontraste wird, dafür sorgen DEVAR sehr geschickt, indem sie die einzelnen Passagen fast nahtlos ineinander übergehen lassen. Fast schon natürlich wirken die Übergänge von rauhem Black Metal zu progressiven Rocktönen und hardrockenden Rhythmen. Und in gewisser Weise ist ja auch ganz natürlich, denn egal ob Wurzel oder Blüte, alles ist miteinander verbunden. Das Grenzenüberschreiten funktioniert hier nach meinem Empfinden jedenfalls wesentlich besser und organischer, als z.B. bei AMESOEURS, wo die unterschiedlichen Stileinflüsse doch ziemlich isoliert voneinander waren.
Hervorzuheben wäre noch Sänger und Namensgeber Devar, der hier (entweder mit oder ohne Effekte) Akzente mit seiner knarrenden, heiseren Phrasierung setzen kann.

Für wen ist also „Alternate Endings“ gedacht? Sicherlich nicht für Puristen, egal welcher Couleur. DEVAR verlangen schon einiges an Offenheit und Experimentierfreudigkeit ab, bieten dafür aber eine eindrucksvolle Reise durch Vergangenheit und Gegenwart, durch Täler des Schmerzes und finstere Träume.

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30.09.2009

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