Diretone - Diretone

Review

In dem Bereich des phasenweise tonnenschwer anmutenden Groove Metal geht es schneller als man blicken kann, dass man in kopierende Bereiche abdriftet, ohne es eigentlich zu wollen. Schließlich haben Bands wie PANTERA dieses Genre, das substanziell ohnehin nicht gerade die Masse hergibt, richtiggehend ausgeweidet, sich allerdings damit auch eine beachtliche Fangemeinde erwirtschaftet. DIRETONE aus Dänemark furchen jetzt in derselben Kerbe weiter, obgleich sich deren Sound zwar nicht hundertprozentig übertragen lässt, schließlich agieren die Nordeuropäer auf ihrem Debütalbum stellenweise etwas träger, atmosphärisch schwerfälliger, während ihre amerikanischen Kollegen mehr Wert auf Dynamik und Hitpotenzial gelegt haben.

An den Fellen sitzt bei DIRETONE Henrik Glass, der unter anderem auch bei den Doomern von SATURNUS auf das Schlagwerk einbrettert. Diese Ader bleibt auch hier nicht gänzlich unverborgen, denn tatsächlich hat die Platte ihre besten Momente ausgerechnet dann, wenn die Dänen weniger in rockige Pfade ausufern und sich stattdessen lähmenden Langsamkeitspassagen hingeben und den Hörer teilweise in eine erdrückende Scheinwelt ziehen. Besonders gut gelingt das beispielsweise auf dem schleppenden “Got To Believe“.

Gleichermaßen existieren aber auch Phasen, in denen die Truppe ihre mit Abstand schwächsten Elemente offenbart. Die blitzen immer dann durch, wenn sich die Band der Hommage an ganz düstere Zeiten METALLICAs hingibt. So schaffen es DIRETONE manchmal sogar noch mieser zu klingen, als die ehemalige Thrash-Legende aus den USA auf ihren Schauderwerken “Load“ und “Reload“. Dass Lars Horning hinter dem Mikrophon seinem vermeintlichen Vorbild James Hetfield auch noch zum Verwechseln ähnlich klingt, macht die Sache in diesem Zusammenhang auch nicht besser, auch wenn der Junge wirklich gut singen kann und sich sein Organ in anderen Parts echt sauber anhört.

Alles in allem grooven DIRETONE auf ihrer selbstbetitelten Scheibe über einen Großteil der Zeit höhepunktsfrei vor sich her, machen zu wenig aus ihren Möglichkeiten und versinken mit lahmen Riffs und einschläfernden Songstrukturen in der Bedeutungslosigkeit. Dabei hat die Produktion ordentlich Wumms, mit Horning hat die Band einen wahrhaftig guten Sänger und auch Glass hinter den Schepperbecken sollte ausreichend musikalische Erfahrung mitbringen – zumindest für die Zukunft, denn aktuell ist noch nicht alles Gold was glänzt.

16.11.2011

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1 Kommentar zu Diretone - Diretone

  1. Lars sagt:

    Check out our latest single Triggered released March 17 th 2014 http://youtu.be/IIZQ-aP2cKg