Distant Past - Alpha Draconis

Review

Es ist die übliche Geschichte: Was macht ein Musiker, der sich in seiner Hauptband nicht ausgelastet fühlt oder noch weitere künstlerische Visionen hat? Richtig, er gründet ein Nebenprojekt. In diesem Fall hat das EMERALD-Bassist Adriano Troiano getan, und zwar schon vor einiger Zeit, nämlich (da noch unter anderem Namen) im Jahr 2001. Tatsächlich liegt mit „Alpha Draconis“ bereits die dritte Veröffentlichung von DISTANT PAST vor, auf der Troiano unter anderem auch seine Hauptband-Kollegen Michael Vaucher und Alex Spicher (beider EMERALD) um sich schart.

Der eine oder andere Leser wird sich fragen, warum „Alpha Draconis“ denn bei diesem Hintergrund nicht über ein Label, sondern – trotz der Tatsache, dass es sich um das dritte Album DISTANT PASTs handelt – als Eigenproduktion veröffentlicht wird. Nun, ich habe zwar keine definitive Antwort darauf, vermute aber, dass dies zumindest zum Teil daran liegt, dass das Album nicht besonders spannend ist.

Geboten wird in den knapp 55 Minuten ziemlich eher klassischer, melodischer Heavy Metal, der hier und da mit ein paar progressiven Versatzstücken garniert ist. So etwas kann man gut machen, man kann es schlecht machen – und man kann es irgendwie ziemlich mittelmäßig machen, wie DISTANT PAST in ihren elf Songs zeigen: Die musikalischen Ideen sind nicht schlecht – aber eben auch nicht sonderlich mitreißend; das Drumming ist solide – aber nicht treibend; die Produktion ist transparent – aber irgendwie ohne Ecken und Kanten; der Gesang ist… naja, der Gesang hat eher die Tendenz zum unteren Ende des Qualitäts-Spektrums. Nicht, dass Sänger Angelo Schafer nicht singen könnte (wobei ich schon ab und zu das Gefühl habe, ihn etwas leiern zu hören), aber er setzt nicht die geringsten Akzente. Dafür orientiert er sich einfach zu sehr an den Gitarrenlinien.

In seiner Gesamtheit ist „Alpha Draconis“ aus handwerklicher Sicht in weiten Teilen auf hohem Niveau, der Funke will bei mir aber nicht recht überspringen – zu zahm, zu halbgar, zu wenig zwingend sind die Ideen und ihre Umsetzungen. Ein bisschen mehr dürften sich DISTANT PAST auch in Sachen Progressivität trauen, denn irgendwie fehlen auch hier ein paar Quäntchen zusätzlicher Mühe. Dazu passt dann auch der Hintergrund des Albumtitels, der zwar einerseits den Stern Thuban im Sternbild Drache bezeichnet, sich in diesem Zusammenhang aber auf eine Verschwörungstheorie im Sinne Erich von Dänikens bezieht, nach der außerirdische Reptilien für das menschliche Leben auf der Erde verantwortlich sein sollen: Bitte nochmal drüber nachdenken…

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27.08.2010

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