Dragonknight - Legions

Review

Wenn sich die Protagonisten Lord Gryphon oder Lord Kharatos betiteln, das Cover Artwork den Krieger mit einem Ungetüm abbildet und die Band sich DRAGONKNIGHT nennt, dann ist bereits bei den Eckdaten klar, um welches Gerne es sich handelt. Das Debüt „Legions“ der finnischen Band DRAGONKNIGHT greift auf die bekannten Ansätze von Combos wie GLORYHAMMER, TWILIGHT FORCE, aber auch HELLOWEEN oder BLIND GUARDIAN, zurück. Können die verschiedenen Fantasy-Lordschaften neue Akzente in einem überfrachteten Genre setzen?

DRAGONKNIGHT agieren in einem überfrachteten Genre

Wer hinter die Fassaden der Lordschaften blickt, der entdeckt zum Beispiel den Namen Mikael Salo an den Vocals. Salo war in den vergangenen Jahren unter anderem bei DYECREST aktiv. DRAGONKNIGHT ist ein neuer Name, die Lordschaften aber erfahrene Menschen an den Instrumenten und dem Mikrofon.

Nach dem fast dreiminütigen Intro ertönt „The Legions Of Immortal Dragonlords“ genauso, wie es Fans von Fantasy-Power-Metal erwarten. Wer gegen einprägsame, mit einem gewissen Kitschfaktor versehene, Melodien allergisch ist, steigt spätestens jetzt aus. Sänger Lord Salo Khan gehört mit seinen Vocals zu den angenehmen Vertretern der Zunft. Gesang und Instrumente bilden eine gemeinsame Basis und insgesamt erinnert der musikalische Ansatz an zum Beispiel die Engländer FELLOWSHIP.

„The Imperator“ ist bereits als Single verfügbar und arbeitet den Unterschied zu den ein oder anderem quietschbunten Genrekollegen noch deutlicher heraus. Bombast, Eingängigkeit und auch eine Portion Kitsch bekommt die Hörerschaft. DRAGONKNIGHT kommen aber nicht aufdringlich oder anbiedernd aus den Boxen.

Etwas ausgelutscht klingt die Piratenthematik („Pirates, Bloody Pirates!“), „Defender Of Dragons“ macht einen Schritt zurück, sodass eher melodischer Metal mit Power-Metal-Einflüssen zu konstatieren ist.

In dem Spanungsfeld von Power- und Melodic Metal marschieren die „Legions“ vorwärts, ohne dass der Bombast überhandnimmt. Instrumente und Vocals kommen jederzeit unaufgeregt rüber und geben der Scheibe einen entspannten Spirit. Euro-Power-Metal moderner Prägung gibt es bei „Sword Of The Northern Lights“, wobei die Nummer mit dem zweistimmigen Gesang insgesamt Ohrwurmpotential besitzt. Der Schlusspunkt „Return To Atlantis“ ist mit mehr als sieben Minuten der Langläufer auf der LP und bringt die Scheibe im vorherrschenden Rhythmus über die Ziellinie. Das eingestreute Interlude ist etwas zu lang geraten, was am Ende aber kaum mehr als eine Randnotiz ist.

„Legions“ und die entspannte, metallische Fantasywelt

Weniger ist mehr und der Fokus ist immer auf der Melodie. DRAGONKNIGHT legen mit „Legions“ ein Fantasy-Power-Metal-Werk auf den Tisch, dass aus der Masse hervorstechen kann, ohne dass alles Gold ist, was im ersten Moment glänzt.

Gesang, Kitsch und Bombast drängen sich nicht so sehr in den Vordergrund, wie bei der Masse der Genrevertreter. DRAGONKNIGHT erfinden das powermetallische Rad bestimmt nicht neu, drehen es melodisch fantasievoll weiter, ohne die Hörerschaft mit Keys, Samples und anderen Dingen zu überschütten. Wer generell auf Power Metal steht, aber den überzüchteten modernen Ansatz nicht benötigt, der sollte „Legions“ sein Gehör schenken.

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17.01.2025

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1 Kommentar zu Dragonknight - Legions

  1. Werner sagt:

    Da haste wahre Worte rausgehauen, sehe ich auch alles so. Gut gemacht aber alles schon zig Mal dagewesen, ich weiß nicht, ob ichs noch weitere Male höre, hab nicht den Eindruck eine neue Scheibe zu belauschen. Der Begriff Abnutzung kommt mir da in den Sinn.
    Obwohl, im Moment kommt recht wenig raus, und noch weniger, was mich umhaut, gestern war der Metal Jazz von Ckraft mal ne Ausnahme, die hat euren Reviewer aber nicht so umgehauen, wie mich.

    7/10