Drowned In Silver - Mothers

Review

Insbesondere die polnische Black-Metal-Szene hat sich über die letzten Jahre besonders verdient gemacht und eine Vielzahl qualitativ hochwertiger Werke an die Öffentlichkeit gebracht. Unter dem Banner DROWNED IN SILVER haben sich namentlich nicht näher benannte Vertreter dieses Umfeldes zu einem Projekt zusammengeschlossen, das sich mit ihrem Debütalbum „Mothers“ obskurer Transzendenz, eingekleidet in einen schweren Brocken aus Doom Rock und düsteren Folk-Elementen, verschrieben hat. Hierbei handelt es sich um ein Wirkalbum, das musikalisch nicht immer einfach greifbar erscheint.

Obskure Transzendenz

Daraus macht der Opener „The Living Gardens“ keinen Hehl. Deutlich über drei Minuten steigert sich das Stück von gesprochenem Text, der durch sein slawisch akzentuiertes Englisch an der Grenze zur totalen Überspitzung kratzt. Die Duclar, eine Abwandlung des armenischen Duduk, hinterlässt Fäden aus schrillem Chaos, bevor der Song immer mehr Verzweiflung aufsaugt und zu einem Dunkel-Epos wird. Die folgende Vorab-Single „Waves Of Sorrow“ ist vielleicht der eingängigste Song auf „Mothers“ und ein schwerer Doomer.

Sicherlich ist Frontmann TFV nicht unbedingt der stärkste Sänger unter dem Horizont, was besonders in den harschen Momenten zwischen Klargesang und Growls auffällt, wo er durchaus an A.A. Nemtheanga (u.a. PRIMORDIAL) erinnert, aber dessen Tiefe nicht erreicht. Dennoch bringt er ein hohes Maß an Emotionalität in „Mothers“ und ist ein wichtiger Baustein für die Wirkkraft zwischen Sehnsucht und Verzweiflung.

Mit „Disillusion“ entgrenzt sich die Platte noch ein Stück weiter und wird über das präsenter eingesetzte Saxophon fast ein wenig bluesig, bevor DROWNED IN SILVER wieder zum Doom-Rock zurückkehren und in einem kraftvollen Song kulminieren. Einen wirklich Signature-Sound gibt es auf „Mothers“ (noch) nicht, denn dazu ist das Projekt insgesamt zu experimentell ausgelegt und tobt sich zuweilen abseits der Grenzbereiche aus.

Im Doom-Rock der Polen steckt noch mehr Potential

So ist das Debüt der Polen eine Reise, welche die Hörer:innen am Besten mit Kopfhörern und ohne jegliche Ablenkung begehen. In DROWNED IN SILVER steckt jedenfalls noch mehr Potential, die eigenen Stärken zukünftig noch stärker in den Fokus zu rücken.

04.11.2025

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