Duff McKagan - Lighthouse

Review

Vor vier Jahren überraschte DUFF MCKAGAN auf seinem Solo-Album „Tenderness“ mit ruhigen, soften Tönen, die man so von ihm bis dahin nicht kannte. Auf seinem neuen Werk „Lighthouse“ bleibt er dieser Richtung treu und präsentiert sich als exzellenter Singer/Songwriter.

DUFF MCKAGAN hat seinen musikalischen Platz gefunden

DUFF MCKAGAN selbst sieht sich an dem Punkt angekommen, an dem er endlich weiß, wie er seine Musik klingen lassen möchte. Dies bestätigt sich beim Hören seiner dritten Soloplatte fraglos. Doch mehr als nur das, scheint er auch mit seinem Storytelling, auf das er sich nun hauptsächlich konzentriert, einen passenden Weg gefunden zu haben, neben seiner Musik auch seine lyrischen Botschaften zu übermitteln.

Im Mittelpunkt von „Lighthouse“ stehen sowohl jene tiefgründigen Texte als auch die Musik, die sich als eine Mischung aus Singer/Songwriter und Folk mit Country- und Punkeinflüssen beschreiben lässt. Dabei lässt die oft so reduzierte, ungekünstelte Musik den Texten Raum, ihre Wirkung vollständig zu entfalten. Diese befassen sich mal mit aktuellen Missständen, beispielsweise das die Kirche kritisierende „Holy Water“, andere Male mit philosophischen Gedankengängen des 59-jährigen, wie in „I Just Don’t Know“. Inhaltlich und musikalisch erinnert er hier an Größen wie EDDIE VEDDER (PEARL JAM) oder auch TOM PETTY. Aus der Feder von letzterem könnte auch „Longfeather“ stammen, auf dem MCKAGAN einfühlsam die Geschichte eines vertriebenen Ureinwohners erzählt. Dabei klingt der Song aber kein bisschen traurig, sondern unbeschwert und warm, wohingegen „Fallen Down“ und „Forgiveness“ mit ihren Orgeln beziehungsweise Klavieren im Hintergrund einen Hauch von schummriger ROLLING STONES-Romantik vermitteln.

Bei all den leisen Tönen lässt es sich MCKAGAN doch nicht nehmen mit „Another Shakedown“ einen waschechten Punkrock-Song der alten Schule auf seinem neuen Album zu platzieren und beweist nebenbei mit „I Saw God On 10th St“, dass ein Punkrock-Song auch (fast) akustisch funktionieren kann, denn bei diesem abermals kritisierenden Track wird als einziges elektronisches Element eine Gitarre am Songende eingesetzt.

Für mehr bereichernde elektronisch verstärkte Elemente sorgt SLASH auf „Hope“, indem er dem Stück mit seiner charakteristischen Lead-Gitarre Dramatik verleiht und ein wenig GUNS N‘ ROSES– Feeling aufkommen lässt. Als Zugabe gibt es am Ende noch eine von IGGY POP höchstpersönlich gesprochene Reprise des wunderbaren, mit Gospelchören hinterlegten Titelsongs „Lighthouse“.

„Lighthouse“ verpackt schwierige Themen in leichte Songs

Auf seiner neuen Platte handelt DUFF MCKAGAN schwierige Themen ab, verpackt diese in leichte, wunderschöne Songs, ohne dass deren Botschaft dabei verloren geht. Auf eine ehrliche und persönliche Art und Weise plädiert er für Hoffnung, Wertschätzung und Lebensbejahung in einer Welt voller Widrigkeiten und schafft somit mit „Lighthouse“ ein zeitloses und wertvolles Werk.

 

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14.10.2023

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