Ephel Duath - Pain Necessary To Know

Review

Was EPHEL DUATH mit ihrer neuen Scheibe „Pain Necessary To Know“ abliefern, ist wirklich ein ganz schöner Brocken. Und zwar einer von der Sorte, die man nicht so leicht verdaut. Als großer Freund von „The Painter’s Palette“ habe ich mich tierisch auf die neue Platte der Italiener gefreut, zumal ihr 2003er Werk eine wirklich gelungene Mischung aus extremem, hochtechnischem Metal und recht experimentellen Jazz und Trip Hop Einflüssen war. Auch wenn das Ergebnis ziemlich abgefahren war, war die Scheibe doch relativ zugänglich und mit der Zeit auch sehr eingängig.

„Relativ“ bezieht sich hierbei auf den Vergleich mit dem nun erschienenen neuen Album. Denn es scheint so, als hätten sich EPHEL DUATH aller Elemente entledigt, die ihre Musik einmal verständlich gemacht haben. „Pain Necessary To Know“ ist schwierig, und zwar richtig. Selbst als Liebhaber des Vorgängers oder anderer Kollegen des Genres wie bspw. ALARUM darf man sich nicht automatisch sicher sein, EPHEL DUATH anno 2005 folgen zu können. Denn wo „The Painter’s Palette“ ziemlich geradlinig war, franst „Pain Necessary To Know“ in alle Extreme aus. Es gibt kaum noch Strukturen, die schlüssig aufeinander aufbauen. Die mehr als zahlreich vorhandenen Breaks müssen genau als solche verstanden werden, denn danach ist nichts mehr wie es zuvor war. Die Songs springen von sehr noisig geratenen Extremmetal Parts in chillige, teils bluesige, aber stets sehr schwer nachvollziehbare Jazz- und Loungeteile. Dabei ist der Grundton der extremen Klänge viel räudiger und schmutziger als früher und erinnert besonders durch den erdigen Gitarrensound und die noch einmal verzerrteren Vocals an Vertreter wie CULT OF LUNA.

Die Jazzparts, die durch ihre oftmals relaxte Art einen starken Kontrast zu den Noise-Einlagen bilden, und den Anschein erwecken, noch mehr Platz einzunehmen als früher, schicken den Hörer auf eine Berg- und Talfahrt, auf der er oft auf der Strecke zu bleiben droht. Zwar sind noch immer auch eingängige Arrangements zu finden, die durch teilweise fast ohrwurmige Harmonien und kontrastierende Disharmonien oder nie zuvor gehörte, verspielte Soundcollagen bestechen. In ihrer Gesamtheit sind die Songs jedoch derart fragmentiert, dass sie oftmals schlicht nicht nachvollziehbar sind. Der Bauch, der noch beim Komponieren von „The Painter’s Palette“ eine Rolle gespielt hat, ist komplett dem Kopf gewichen. Am nackten Technikskelett hängt kein Fleisch mehr. Besonders der Jazzanteil mit seinen unzähligen Breaks, der in der Vergangenheit noch verhaltener war, erfährt eine besondere Betonung und erlangt ein bislang kaum gekanntes Gewicht. Die Band lebt ihren Hang zu verquerer Kompliziertheit bis ins Extrem aus.

Technisch gehört „Pain Necessary To Know“ mit Sicherheit zur Krönung der Schöpfung. Der Musik und ihrer Konsumierbarkeit ist das jedoch kaum noch zuträglich, da man damit einfach auf der anderen Seite des Gauls wieder runterfällt. Für Analysten sicher ein Mekka, für alle anderen nur kruder Lärm. Den Rat, vorher in „Pain Necessary To Know“ reinzuhören kann ich mir sparen, da die Scheibe sowieso sehr viel Zeit benötigt und auf den ersten Eindruck praktisch nichts anderes als abschrecken kann.

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07.12.2005

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