
Soundcheck Juli 2025# 13
Der Bandname ETERNAL DARKNESS passt natürlich optimal zu einer Death Doom Band, aber Gruppen dieses geradezu klassischen Namens gibt es zuhauf. Dass dann auch noch das Debütalbum selbstbetitelt ist, macht die Sache nicht unbedingt übersichtlicher, denn Alben des Titels „Eternal Darkness“ sind auch alles andere als selten. Und um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, ist dies auch das Ende der Geschichte der Band.
Das Debütalbum beendet die Geschichte
ETERNAL DARKNESS aus Eskilstuna in Schweden wurden 1990 inmitten der Hochphase skandinavischen Death Metals gegründet. Toni Pietilä (Leadgitarre), Make Pesonen (Schlagzeug), Janne Heikkinen (Gesang), Jarmo Kuurola (Rhythmusgitarre) und Tero Viljanen (Bassgitarre) machten zwei Demos und eine 7“ EP namens „Doomed“. Einige Konzerte in Schweden und Finnland, dann das Ende. Gitarrist Jarmo wurde 1995 ermordet, Toni verstarb 2014 im Alter von 39 Jahren.
2006 erschien die Compilation „Total Darkness“, Alben solchen Namens – ihr wisst schon. John Carlsson an der Leadgitarre (ETERNAL AUTUMN), Kristian Henriksson an der Rhythmusgitarre (UNPURE, SVARTSYN) und Jeff Hausel (MARELD) am Bass bilden nun mit den Originalmitgliedern Make und Janne seit 2019 die Band. 2022 entstand das erste Stück „When Life End‘s“, das auch auf dem Debütalbum gelandet ist. Die Aufnahmen entstanden mit Makes und Jannes Kindheitsfreund von Peter Bjärgö (CRYPT OF KERBEROS) im November und Dezember 2024 in dessen jetzigem Studio statt, dass vormals der Proberaum von ETERNAL DARKNESS war. Ende April dieses Jahres gab dann die Band ihre Auflösung bekannt. Dann tauchen wir zum letzten Mal in die ewige Dunkelheit ein.
Mit ETERNAL DARKNESS ein letztes Mal in die ewige Dunkelheit
Musikalisch bieten uns die Schweden derben wie finsteren Death Doom Metal im klassischen Stil der Neunziger. Extrem tief runtergestimmte Gitarren, schleppende Rhythmen, abgründige Growls, subtil feine melancholische Melodien von der Lead-Gitarre, punktuell eingesetzte Synthesizer, erdrückende, tiefschwarze Atmosphäre. Die Zutaten sind altbekannt und funktionieren. Irgendwo in der Schnittmenge aus WINTER, ganz frühe PARADISE LOST und MY DYING BRIDE, CIANIDE, DISEMBOWELMENT, und natürlich BLACK SABBATH.
Der Opener „The Beyond“ macht gleich klar, dass die nächsten 38 Minuten düstere Tristesse angesagt ist. Doomige Moll-Riffs, kriechendes Tempo, traurige Leads, tiefe Growls mit viel Hall, der kathartische Blick in den Abgrund. „Pungent Awakening“ ist noch drückender und niederschmettender, mit wuchtigem Schlagzeugspiel und massiven Riffs, dazu morbide Soli und Leads. Vertonte Verzweiflung. Zerbrechlicher ist das Instrumental „Funeral“ mit seiner dünnen, melodischen Lead-Gitarre, wirkt tatsächlich zu mager im Kontext von ETERNAL DARKNESS. Der Old School Death Metal tritt in „Grief“ deutlicher in den Vordergrund. Zügiger schreitend, der Bass hat hier eine dominantere Rolle, mächtig, intensiv und schwer.
Weitere Höhepunkte des Albums sind das abwechslungsreiche „When Life Ends“, das traditionellere „Death Above All“, in welchem stark den Urvätern BLACK SABBATH gehuldigt wird sowie das imposante „Till Death“ mit seinen kraftvollen Riffs, starken Melodien und dezente wie majestätische Synthies. Der Sound ist tief, atmosphärisch und gleichzeitig angenehm roh.
Musikalisch wie inhaltlich bieten ETERNAL DARKNESS keine Überraschungen. Die Genre-typischen Elemente und in diesem Fall sicher die authentischen Artikeltexte über Tod, Verlust und Trauer werden geboten. Im Kombination erzeugen diese eine enorme emotionale Wucht, der Schmerz ist spürbar. Und so ist „Eternal Darkness“ tatsächlich ein bitterer Abschied.
Bitterer Abschied
Mit ihrem Debütalbum, das gleichzeitig ihr großes Finale darstellt, haben sich ETERNAL DARKNESS ein kleines eigenes Denkmal gesetzt. Zwar bieten die Schweden nichts Neues, verweben dafür aber die bekannten Stilmittel zu einem in sich stimmigen, atmosphärisch dichten Werk. Ein düsterer, niederschmetternder Nachruf.

Markus Endres



















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