Eureka - Shackleton's Voyage

Review

Das Projekt EUREKA war mir bis vor ein paar Wochen noch überhaupt kein Begriff. Warum auch? Der Bandname klingt ja auch nicht typisch nach Rock, geschweige denn Metal. Mit beiden Musikarten hat das nunmehr vierte Album des Projekts um den kreativen Kopf Frank Bossert auch nur selten etwas zu tun. Es ist eher die musikalische Nähe zu MIKE OLDFIELD, die “Shackleton’s Voyage“ interessant macht. Dabei hat Frank Bossert ein weniger progressives als vielmehr atmosphärisch absolut stimmiges Album abgeliefert.

Bevor man sich mit dem musikalischen Inhalt beschäftigt, sollte aber zunächst geklärt werden, worum es in den Texten auf “Shackleton’s Voyage“ genau geht. Hier hat Bossert ein Stilmittel der progressiven Rockmusik gewählt und ein lyrisches Konzept erstellt, dass sich über das ganze Album hinzieht. Thematisiert hat er die wahre Geschichte über den Briten Sir Ernest Henry Shackleton, der mit 28 weiteren Abenteurern im Jahre 1914 zu einer Antarktisexpedition aufbrach. Ziel dieser Expedition war es, mit ihrem Schiff “Endurance“ die Antarktis als erste zu durchqueren. Kurz bevor sie dieses Ziel jedoch erreicht hatten, havarierte das Schiff und wurde vom Packeis zermalmt. Wie Shackleton überlebte und sich und die komplette Mannschaft der “Endurance“ rettete, wird auf “Shackelton’s Voyage“ sowohl textlich als auch musikalisch erzählt. Unterstützung erfährt der Gitarrist dabei von Billy Sherwood (ex-YES), der zwei Stücken seine Stimme leiht und dem britischen Schauspieler Ian Dickinson, welcher die Erzählparts übernimmt. Bossert achtet dabei aber darauf, dass nicht nur die Texte die Geschichte erzählen und in Prog-Songs gebettet werden. Er hat die Stücke so arrangiert (und das ist ja fast schon genial), dass auch die Instrumentalstücke die Geschichte weiterführen ohne auf Texte angewiesen zu sein. Man kann, mit dem Wissen worum es geht, quasi die Augen schließen, die Musik auf sich wirken lassen und die Emotionen, die die Songs transportieren, förmlich in sich aufsaugen (wie beispielsweise die Aufbruchstimmung in “Departure“). Das ist eigentlich große Kunst, die nur wenige beherrschen.

Die Musik ist, wie schon erwähnt, in der Nähe von MIKE OLDFIELD anzutreffen. Es dominieren klar die atmosphärischen Keyboards. Dies allerdings ohne zu nerven. Sie tun genau das was sie sollen: Atmosphäre erschaffen. Die Melodien sind teilweise melancholisch, hier und da auch fröhlich (“Plenty Of Time“), wirken aber nie aufgesetzt. Sie vermitteln dem Hörer ideal den Punkt der Reise, an dem sich die Besatzung der “Endurance“ gerade befindet. Die Gitarren von Frank Bossert stehen zwar gleichberechtigt neben den Keyboards, werden aber eher selten als Soloinstrument, sondern eher als ein weiteres Stilmittel in den Gesamtsound integriert. Das lässt ihre Präsenz, wenn sie dann im Vordergrund stehen, um einiges intensiver wirken. Das gilt auch für die drei gesungenen Nummern “The Challenge“,”Going Home“ und “Will You Ever Return?“. Wobei die ersten beiden von Billy Sherwoods weicher Stimme optimal umgesetzt werden und “Will You Ever Return?“ durch den schönen klaren Gesang von Sängerin Kalema. Das Gesamtbild wird wunderbar abgerundet durch die Erzählparts von Ian Dickinson, der ebenfalls eine Stimme besitzt, die perfekt zu den Vorgaben von Frank Bossert passt. Aus diesen Vorgaben heraus ist eine wunderschöne Platte mit Soundtrackflair entstanden, in die sich Progressive-Rock-Fans mal reinhören sollten.

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04.07.2009

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