Evil Hedgehog - Rising

Review

Beim Thema „Igel“ fallen einem zunächst eine gewisse Schläue und bei genauerem Nachdenken vielleicht der neunmalkluge „HörZu“-Protagonist Mecki ein. Was daran böse sein soll, wird nicht so richtig deutlich, und man kann nicht so richtig umhin, den Bandnamen ziemlich beknackt zu finden. Schaut man jedoch genauer hin, wirft einen Blick aufs Cover und auf den Text zum Quasi-Titelsong ‚Dressed In Black’, versteht man, dass die Band sich und ihr „Image“ sicher alles andere als ernst nimmt.

Seine Musik nimmt das Quartett dafür umso ernster, und der gewählte Stil passt einerseits gut in die heutige Musiklandschaft und genießt andererseits bei vielen Metalheads ein hohes Ansehen. Die trinkfeste ALESTORM-Abteilung wird allerdings ebenso wenig bedient wie die typische Pagan-Fraktion der Marke FINNTROLL oder ELUVEITIE. Stattdessen stehen EVIL HEDGEHOG für folkloristisch angehauchten Metal, der einen gewissen rauen Charme versprüht. Besonders EINHERJER hört man immer mal wieder aus den Songs heraus, und auch RUNNING WILD und die frühen DARK AT DAWN spuken einem gelegentlich durch den Kopf.

Der treibende Opener ‚Bringer Of Light’ bleibt einem bereits im Kopf hängen, das erwähnte ‚Dressed In Black’ entwickelt jedoch eine Penetranz, die fast schon unverschämt ist. ‚Isolation’ fällt dagegen ein wenig ab, was dem etwas biederen Riffing und dem schwachbrüstigen Gitarrensound geschuldet ist. Der Chorus ist jedoch wieder sehr stark. ‚The Ark Of Truth’ ist zwar ebenfalls zum mitsingen geeignet, die Choräle sind hier allerdings ein wenig windschief geraten. ‚One Thousand Voices’ fehlt es ebenfalls ein wenig an Druck, und die Eingängigkeit bleibt hier weitgehend auf der Strecke.

Gegen Ende folgt dann mit ‚Hedgehog Dominion’ gewissermaßen der zweite Trademark-Song. Ein wenig treibender als das restliche Material, dafür mit einem extrem effektiven Refrain ausgestattet, versöhnt dieses Stück für die beiden etwas schwächeren. Insgesamt sind die größten Tugenden von EVIL HEDGEHOG das Gespür für eingängige Refrains und das dunkle, raue Organ von Sänger Florian De Sordi. Weniger überzeugend ist das etwas einfallslose Gitarrenspiel, das besonders im Melodiebereich noch deutlich aufgepeppt werden kann.

Als erste Duftmarke ist „Rising“ sicher nicht übel, ob man aber zu den Genre-Größen aufschließen kann, muss sich erst noch zeigen. Wenn die Band weiter an den genannten Punkten arbeitet und ihr Verständnis für Humor nicht zu ihrem Verhängnis wird, könnte sie durchaus eine große Anhängerschaft aufbauen.

21.06.2009

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