Feindflug - Hirnschlacht

Review

Über das Duo FEINDFLUG wurde in der Vergangenheit viel diskutiert. Auch wir disputierten seinerzeit über die erste offizielle Veröffentlichung in Form der EP „1/St.G.3“ und entschlossen uns, diese in unserem Magazin nicht zu rezensieren, da das damals aktuelle Label VAWS (Verlag Agentur Werner Symanek) mehr als nur einen politisch bedenklichen Ruf innehatte. Inzwischen liegt dies jedoch bald 4 Jahre zurück, die Protagonisten haben dem Label längst den Rücken gekehrt und distanzieren sich eindeutig vom zweifelhaften Image, das sie sich allerdings mehr oder weniger im Alleingang selbst oktroyiert hatten.

Nach „Version Vier“, dem erstklassigen Debütalbum, einer quasi Singleauskopplung in Form der MCD „Im Visier“ und der „Sterbehilfe“ EP, dauerte es über 2 Jahre, bis mit „Hirnschlacht“ nach einigen Problemen im Vorfeld nun endlich neues Material des Duos Felix & Banane den Weg in meinen CD-Player fand. Allein der typisch martialische, erstaunlich clubtaugliche Opener „Glaubenskrieg“ entschädigt dann jedoch bereits beim ersten Durchlauf für die lange Wartezeit – dachte ich zumindest anfangs, doch ganz so gestaltet es sich letzten Endes doch nicht. Gesang findet man auf „Hirnschlacht“ wie zu erwarten war, auch dieses Mal nicht und so leben die Tracks wie schon in der Vergangenheit hauptsächlich neben der musikalischen Aggression von den zahlreichen Samples, die jedoch im Vergleich zu früher deutlich entschärft wurden und mir dadurch stellenweise zu banal ausgefallen sind.

Musikalische Vergleiche zu FEINDFLUG zu ziehen, ist praktisch ein Ding der Unmöglichkeit, da das Duo in seinem Streben bedenkenlos als einzigartig bezeichnet werden darf, woran sich auch im Jahre 2002 nichts geändert hat. „Hirnschlacht“ ist also alles andere als ein schwacher Nachfolger aber trotz einiger hervorragender Tracks, wie „Suchatzki Marsch“, „Blutorgel“, „Kalte Unschuld“ und „Faustrecht“, können die insgesamt gut 45 Minuten meiner Meinung nach alles in allem nicht ganz die Qualität des Debüts halten.

Die Bewertung auf der Punkteskala fällt mir aus dem Grund besonders schwer, da ich „Version Vier“ als nahezu perfektes Album ansehe, welches die Messlatte für zukünftige Veröffentlichungen einfach extrem hoch gelegt hat. Die Vergabe von 8 Punkten halte ich jedoch für gerechtfertigt, wenn man „Hirnschlacht“ unabhängig von „Version Vier“ betrachtet, zumal man dem Duo nicht paradoxerweise die überragende Qualität des Debütalbums indirekt zum Vorwurf machen kann, indem man dies als alleinigen Maßstab nimmt. Als Zugabe bekommt man übrigens eine Liveaufnahme zu „Roter Schnee“ geboten – sicherlich ausbaufähig in der Umsetzung aber als Bonus gerne angenommen.

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13.08.2002

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2 Kommentare zu Feindflug - Hirnschlacht

  1. Tormentor sagt:

    ganz nett. klingt mir aber zu sehr technoid…

    7/10
  2. doktor von pain sagt:

    Noch nie schaffte es ein instrumentales (von einigen Sprachsamples mal abgesehen) und noch dazu rein elektronisches Album, mich so zu unterhalten wie dieses. Ich finde die Stücke ziemlich gut und interessant gemacht. Respektable Leistung!

    8/10