Firmament - For Centuries Alive

Review

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FIRMAMENT sind schon länger eine Konstante in der nicht gerade kleinen traditionellen Heavy-Metal-Welt Leipzigs. Im Grunde genommen handelt es sich dabei um die Band TENSION, nur mit anderem Sänger. Nach dem Neubeginn mit dem Debüt “We Don’t Rise We Just Fall” (2023) ist “For Centuries Alive” nun das zweite Album des Quintetts, welches erneut bei Dying Victims Productions erscheint – obwohl die gemeinsame Linie mit der Musik unter dem Banner TENSION klar erkennbar ist und die vorliegende Platte entsprechend auch als drittes Album durchgeht.

Ein selbstbewusster Stern am FIRMAMENT …

Man muss den Herren in jedem Fall planvolles und strukturiertes Vorgehen attestieren. Von der ersten Minute an merkt man, dass FIRMAMENT wissen, was sie tun und geübte Songwriter sind. Die Gitarrenarbeit im MAIDEN-/THIN-LIZZY-Fahrwasser bietet viele schöne Twin-Leads; zudem ist die Rhythmusgruppe um Bassist Stefan Deutsch und Drummer Jonas Zeidler (u. a. ex-ACID-BLADE, ex-PROWLER) tight und groovt miteinander. Dazu gesellt sich mit Marco Herrmann ein Sänger, der mit souveränem Ausdruck den größten Unterschied zur Vorgängerband TENSION darstellt: Herrmann, obwohl noch kein zweiter Geoff Tate, agiert charismatisch und schafft es weitgehend, seine deutsche Aussprache in Grenzen zu halten.

Musikalisch wird abermals galoppierender Heavy Metal mit deutlichem Proto-Metal-Einschlag geboten. Den Gitarrensound fahren FIRMAMENT nicht übermäßig verzerrt und beinahe bluesig-clean. Trotzdem geht “For Centuries Alive” im Gegensatz zu den quasi-benachbarten Kumpels von LUNAR SHADOW kaum in eine Indie- oder Post-Punk-Richtung. Eine originelle Ausnahme bildet “An Anthem For The Spotless Mind”, das im Intro der kleine Zwilling von BILLY IDOLs “White Wedding” sein könnte und sich im Chorus zu einer melodischen Hymne mit TRIUMPH-Qualitäten steigert. Coole Sache! Doch auch Songs mit konventionellerem Aufbau, wie etwa “Pulsar”, “Brother Of Sleep” oder der schöne Schlussmoment “The Empress And The Foundling” wissen zu überzeugen.

Kaum Kritikpunkte an “For Centuries Alive”

Kritik braucht es nur auf ziemlich hohem Niveau: Obwohl die Scheibe durchweg gut ist, könnten zwingende Momente wie die oben genannten Songs konstanter verteilt werden, da sich die Songs häufig auf ähnliche Stilmittel verlassen. Außerdem ist es nur ein kleines Detail im Mix, das vermutlich wenigen auffallen wird, aber die tiefen Harmony-Vocals wirken oft ein wenig zu laut, zu brummig und nicht immer sauber gesetzt. Stark ist wiederum das Cover Artwork von dem bisher noch relativ unbekannten Briten Ryan T. Hancock, der mit der vorliegenden Arbeit auch einem Adam Burke Konkurrenz macht. Insgesamt haben FIRMAMENT ein wirklich gutes zweites Album abgeliefert, das ihr Debüt deutlich übertrifft und das ist ja die Hauptsache.

12.09.2025

Redakteur

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