Bislang ist das Zwei-Mann-Projekt FORGOTTEN DAYLIGHT vor allem durch seinen Beitrag zur „An Hommage To Falkenbach“-Compilation in Erscheinung getreten, für die es den Track „Winternight“ im Funeral-Doom-Style eingespielt hat. Seitdem war das Moskauer Duo aber nicht untätig und ist nach Slowenien gereist, um ihr erstes Full-Length-Album unter professionellen Bedingungen aufzunehmen. Dies trägt den Titel „Fall Of My Life“ und enthält neun meist überlange Tracks, von denen allerdings nur fünf auf die mir vorliegende Promo-CD gepresst wurden (weswegen an dieser Stelle auf eine Benotung verzichtet wurde).
Der erste Track „Siberia“ beginnt im langsamen Tempo, ist untermalt von Keyboards und besticht durch seine majestätischen Gitarrenleads, die gleichsam eingängig sind. Ein guter Beginn, der auch nicht durch die sehr einfach strukturierten (englischen) Texte beeinträchtigt wird. In der Folge nimmt der Track an Fahrt auf und erinnert durch seine Melodien bisweilen an das offenbar große Vorbild FALKENBACH. Das darauf folgende „Vostok“ wiederum klingt verdammt stark nach ganz alten AMORPHIS. Ohne dabei einen bestimmten Track im Blick zu haben, liegt diese Nähe vor allen Dingen in den tiefergestimmten Gitarren und im abgrundtiefen Grunzgesang, der gewisse Ähnlichkeiten zu dem von Tomi Koivusaari aufweist. Und was soll’s, denn AMORPHIS haben jene musikalischen Gefilde schon vor langer Zeit verlassen. Das dritte Stück „Hammerman“ kennzeichnen die fast schon progressiven Synthiemelodien, die sich mit Blastpassagen abwechseln. Nicht schlecht, aber das Feeling bleibt dadurch etwas auf der Strecke. „I Ruin Rome“ erinnert wieder an alte AMORPHIS, wenngleich das Schlagzeug wesentlich vertracktere Rhythmen spielt. Eigentlich der beste Song bislang, wären da nur nicht die (absichtlich) holpernden Keyboardlinien… Der Titeltrack wiederum hat ähnliche Trademarks wie der Opener, reicht aber nicht ganz an dessen Qualitäten heran.
Insgesamt zeigen die fünf Tracks, dass bei FORGOTTEN DAYLIGHT einiges an Potential abrufbar ist, und dass die zwei Musiker definitiv auf dem richtigen Weg sind. Zwar kommt die allerletzte Begeisterung noch nicht auf, und Gänsehaut erzeugen die Kompositionen auch nicht. „Fall Of My Life“ ist aber keineswegs schlecht, sondern eigentlich sogar erstaunlich gelungen.
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