Fornicus - Storming Heaven

Review

FORNICUS schicken sich an, mit ihrem Debüt sogleich den Himmel zu stürmen – immer im Visier: „ultimate goal of destroying god’s kingdom“. Klappt aber nicht wirklich. Das angenehm satanische Intro weist in Form von blasphemischem Beschwörungsgemurmel zwar in die korrekte Richtung, alles Folgende zeigt aber deutlich, dass die Amerikaner zu überproduziert zu Werke gehen und irgendwie zu viel wollen. Ganz grundsätzlich wechseln sich Blast-Passagen mit Midtempo-Phasen ab, da die Leadgitarre aber recht verspielt daherkommt, schallen auch ständig Soli aus dem Black-Thrash-Death-Brei. Der schmeckt überwiegend fad, weil sich die Rhythmusgitarre kaum aus dem Standardbereich wagt.

„Pallium Mali“ geht da noch ganz gut rein, sowohl in die Gehörgänge als auch in den Nacken, trotzdem erscheinen die Riffs abgenutzt und der Refrain tönt beinahe poppig. „King Of The Egoists“ lässt dann zum ersten Mal richtig aufhören, weil der Black-Metal-Anteil ernsthaft gelungen ist. Das später quiekende Solo mit chaotischer SLAYER-Hingabe klingt hingegen erneut wie x-fach gehört. Ja doch, FORNICUS schießen mit „Storming Heaven“ immer wieder übers Ziel hinaus. Da versucht man sich am Ende von „Into Obscurity“ an epischer Breite, um kurz darauf mit einem ermüdend glatten Thrash-Part zu langweilen. Ziemlich bezeichnend, dass das SEPULTURA-Cover „Antichrist“ der beste Song auf dem Album ist. Die Riffs im Titelsong sind auch nicht kreativ, machen aber Laune – vor allem die treibende Groove-Arbeit im hinteren Teil wird live etliche Mähnen fliegen lassen. Vielleicht ein wichtiger Punkt, denn wenn FORNICUS ihre technisch nicht wenig anspruchsvollen Nummern auf der Bühne gut zocken, könnten zumindest die Konzerte ganz nett werden. Auf Platte ist das „Storming Heaven“-Material im Sinne der Reißbrett-Kritik einfach zu durchorganisiert.

Einige von der Band genannte Einflüsse sind durchaus abzunicken, also mögen Freunde von ANGELCORPSE, 1349 und DARK FUNERAL ruhig mal reinhören, wenn sie Zeit für mittelmäßige Alben haben. Dass FORNICUS, ebenso im laufenden Jahr, ein Demo rausgebracht haben, ist hingegen kaum von Bedeutung, weil das zwei Songs umfassende Teil lediglich die „Storming Heaven“-Nummern „We Are Sin“ und „Antichrist“ beinhaltet. Da ist es schon wesentlich interessanter, dass der Erstling eine Eigenproduktion ist, die in den Velocity Studios von Gitarrist Scott Briggs eingespielt wurde.

02.10.2014

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