Bei den FRIENDS OF HELL handelt es sich um eine traditionelle Doom-Metal-Band, die vor drei Jahren als finnisch-mediterrane Supergroup gegründet wurde. Neben ex-SENTENCED-Bassist Taneli Jarva und Tas von MIRROR am Schlagzeug ließ vor allem ein Name aufhorchen: Am Mikro stand Albert Witchfinder, der bei REVEREND BIZARRE Genre-Klassiker einsang und auch dem Debüt „Friends of Hell“ mit seiner nasalen, klagenden Stimme das gewisse Etwas verlieh.
Das Karussell dreht sich bei FRIENDS OF HELL
Doch Witchfinder ist inzwischen wieder ausgestiegen und NIFELHEIM-Goldkehlchen Hellbutcher hat auf dem Zweitwerk „God Damned You to Hell“ dessen Platz übernommen. Was erst einmal befremdlich wirken mag, erweist sich jedoch als gute Wahl. Der Schwede stellt wie auch schon bei DEAD KOSMONAUT unter Beweis, dass er nicht nur höllisch Keifen, sondern auch rockig Singen kann.
Eine infernalische Atmosphäre umgibt das Album aber nicht nur dank seiner Stimme. Denn mit Beelzeebubth von MYSTIFIER und Spirits von MIRROR haben die FRIENDS OF HELL zwei weitere Gitarristen an Bord geholt, die den Sound der Band aufmotzen. Wo sich vorher aufgrund des Gesangs von Witchfinder stets der Vergleich zu REVEREND BIZARRE aufdrängte, klingt die Musik nun eigenständiger und experimentierfreudiger.
„God Damned You to Hell“ zeigt das Potenzial der Band
Bei den ersten drei Songs kommt dies leider überhaupt nicht zur Geltung. Der Einstieg in „God Damned You to Hell“ gestaltet sich dröge und uninspiriert. Erst mit „Snakes Not Sons“ zeigt die Band zu was sie fähig ist. Wie auch bei MIRROR sorgt Spirits für düstere Heavy-Metal-Melodien im Stile von CIRITH UNGOL und harmoniert in diesem Punkt prächtig mit den anderen Gitarristen. Beelzeebubth steuert ruppige Riffs bei, während Jondix von AEONSGATE erdenden Doom-Spirit versprüht.
Auf „God Damned You to Hell“ klingen die FRIENDS OF HELL deutlich vielschichtiger und spielfreudiger als zuvor. Zwar setzt die Band auf altbewährte Standards, doch die Besetzung aus individuell brillierenden Musikern zeigt viel Potenzial. Auf Albumdistanz betrachtet kann dies allerdings nicht ganz abgerufen werden. Fans von CIRITH UNGOL und MIRROR können trotzdem blind zugreifen.
Kleiner Hinweis: Taneli Jarva war bei Sentenced nicht nur Bassist, sondern Frontmann, der auch gesungen hat. Na ja, „gesungen“ in Anführungszeichen, denn wirklich singen konnte der nicht. Trotzdem fand und finde ich Sentenced super.