Funeral Harvest - Funeral Harvest

Review

Nach ihrem Einstand vor mittlerweile drei Jahren in Form des „Bunker Ritual Rehearsal“-Demos und der im vergangenen Jahr veröffentlichten Single „Ostende Nobis, Domine Sathanas, Potentiam Tuam.“, holt das Quartett von FUNERAL HARVEST nun mit seiner ersten EP zum nächsten Schlag aus. Welcher stilistischen Auslegung man sich auf dem selbstbetitelten Werk verschrieben hat, lässt sich anhand der norwegischen Herkunft der meisten beteiligten Musiker und der Titelgebung vorangegangener Veröffentlichungen bereits erahnen. Bei FUNERAL HARVEST steht Black Metal auf dem Programm und das in seiner reinsten Form.

„Funeral Harvest“ – Black Metal in Reinkultur

Der Opener „Nihil Sub Sole Novum“ wird eingeleitet, wie es für ein Album der gewählten Spielart kaum generischer sein könnte. Schweres Glockenschlagen, unterlegt mit verhallten sakralen Gesängen, lassen den Zuhörer bereits in den ersten Sekunden erahnen, dass die Kombo aus Trondheim in den folgenden 20 Minuten kein gutes Haar am Christentum und in der Kirche keinen Stein auf dem anderen stehen lassen wird. So kommt es dann auch wenig überraschend, wenn die lobselige und heilige Stimmung wenige Sekunden später von schepperndem Schlagzeug, sägenden Gitarren und dem giftigen Gekeife von Frontmann Lord Nathas zerrissen wird und man sich unvermittelt in einem tiefschwarzen Mahlstrom Klang gewordener Tobsucht wiederfindet.

Der erste Track gibt klar die Marschrichtung für die kommenden Songs vor und so tritt auch der Nachfolger „Sacred Dagger“ stilistisch in die Fußspuren der großen norwegischen Vorbilder und Wegbereiter des Genres. Die Spielzeit der einzelnen Tracks von jeweils vier bis fünf Minuten erweist sich als ideal, um die den jeweiligen Songs zu Grunde liegenden Ideen optimal zu entfalten und im gleichen Atemzug Repetition oder gar Langatmigkeit vorzubeugen. „O.S.N.D.S.P.T“ tut sich im weiteren Verlauf der EP als wohl bis dato stärkster Song der Band hervor. Der stetige Wechsel zwischen getragenen Midtempo-Parts und pfeilschnellen Passagen, sowie die überaus gelungene Bridge im letzten Drittel lassen den Titel qualitativ in dem sonst zwar durchweg soliden, aber insgesamt doch wenig überraschenden Songwriting hervorstechen.

Oldschool-Okkultismus ohne Überraschungen

Trotz aller Kurzweiligkeit, mit der FUNERAL HARVEST auf ihrer neuen EP zu Werke gehen, kommt das Gesamtbild leider doch noch recht generisch und wenig überraschend daher. Um dem Test der Zeit standzuhalten, fehlt es der Band einfach noch an wirklich zwingenden Ideen und einem Klangbild, das den Musikern im stetig wachsenden Wust neuer Black Metal Bands zumindest ein gewisses Maß an Eigenständigkeit zugesteht. So wirkt ein Großteil des Materials noch recht austauschbar und differenziert sich kaum von dem, was man schon seit den 90ern von der norwegischen Szene und mittlerweile auch international musikalisch in rauen Mengen dargeboten bekommt. Wer davon nicht genug kriegen kann, darf von FUNERAL HARVEST dennoch einen netten Vorgeschmack auf das kommende Debütalbum erwarten.

Review von Robert Langgemach

25.10.2020

Der metal.de Serviervorschlag

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1 Kommentar zu Funeral Harvest - Funeral Harvest

  1. ultra.silvam sagt:

    Was ich gehört hab klingt schon mal vielversprechend.