Gaia Epicus - Satrap

Review

Oha, hier wird aber ganz offensichtlich und dreist geklaut. Allein ein Blick auf das Cover lässt eine gewisse Nähe zu GAMMA RAY („Somewhere Out In Space“) und IRON MAIDEN („Powerslave“) erahnen. Betrachtet man dann noch den Titel des Openers „Keepers Of Time“, fallen einem ganz schnell noch HELLOWEEN ein. Und das alles, ohne einen einzigen Ton gehört zu haben. Zieht man dann die Musik der Finnen von GAIA EPICUS hinzu, was ja bekanntlich Sinn eines Reviews ist, sieht man seine Anfangsvermutungen bestätigt, da Trademarks dieser ganzen Bands auf „Satrap“ vorkommen. Doch dem nicht genug wird munter weiter quer durch die Power Metal-Szene geräubert. Ein wenig HAMMERFALL hier, ein wenig EDGUY da, dann stolpert man noch über FREEDOM CALL (alles in den ersten drei Songs) und zu guter Letzt fühlt man sich in punkto Melodieaufbau sogar an RHAPSODY erinnert („Inside The Storm“). Da ist es nur logisch, dass GAIA EPICUS alle Charakteristika, die Power Metal ausmachen, vereinen: cleane, zum Glück nicht in der Eunuchenliga quäkende Vocals, eine pumpende Double Bass, schnelle Flitzefinger-Leads, solides Riffing als Unterbau, eingängige Harmonien, und ab und an mal ein Keyboardarrangement. So verwundert es nicht, dass anfangs Tracks wie „Heaven’s Gate“ oder „Fire & Ice“ flüssig reinlaufen. Mit zunehmender Spieldauer wirkt „Satrap“ aber immer dröger und dröger, wofür es mehrere Gründe gibt: 1. Es wird zu offensichtlich geklaut. 2. Die Musik ist überhaupt nichts Neues. 3. Eine CD-Länge von knapp 70 Minuten führt dazu, dass man sie kaum am Stück genießen kann. 4. Wenn man doch mal einen auf eigenständig macht, kommen im negativen Sinne mit Ideen überladene Stücke wie „Innovation“ oder „Watch The Sky“ heraus, denen jeglicher Fluss und roter Faden abgeht, weil man aus ihnen sechs andere Lieder hätte basteln können. Es gibt übrigens auch noch einen weiteren Beweis, dass GAIA EPICUS gerne klauen: Sie mussten sich schon fünf Mal (!!!) umbenennen, weil der jeweilige Name schon existierte. Wer sich aber an den genannten „kriminellen“ Tätigkeiten der Finnen nicht stört und stattdessen von handwerklich solidem, abwechslungsreichem, speedigem Power Metal nicht genug bekommen kann, darf sich „Satrap“ ruhigen Gewissens zulegen. Aber wohlgemerkt kaufen, nicht klauen, ja?!

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24.11.2003

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