Gehennah - Too Loud To Live, Too Drunk To Die

Review

Jawoll, die Könige des Bordsteins sind wieder da! Fast zwanzig Jahre liegt die letzte Langrille „Decibel Rebel“ auf Osmose Productions nun zurück, jetzt sind GEHENNAH bei Metal Blade Records untergekommen und werfen ihre vierte Platte auf die Straße. Und eigentlich stellt sich doch nur eine Frage: Können die vier Schweden halten, was ihre bisherige Diskographie und der Titel „Too Loud To Live, Too Drunk To Die“ verspricht?

Machen wir es kurz: Ja, das können sie. Mit dem programmatisch benannten Eröffner „Still The Elite“ rotzen GEHENNAH sofort stumpf heraus, dass sie keine Bierflaschenbreite von der alten Torkelrichtung abgekommen sind. Auch die zwölf folgenden Zwei- bis Dreiminüter handeln von Alkoholmissbrauch, (Selbst-)Zerstörung und anderen sympathischen Torheiten – Liedtitel wie „Life Metal Must Die“, „Gehennah Will Destroy Your Life“ oder „Low On Cash, High On Speed“ sprechen für sich. Transportiert werden diese pädagogisch wertvollen Inhalte („Live Life Like A Fuckin‘ Bulldozer“) wie eh und je mittels schnörkellosem Black ‚N‘ Roll im unheiligen Dreieck zwischen VENOM, BATHORY und MOTÖRHEAD. Musik, die nicht intellektuell und eloquent sein möchte, sondern einfach nur blödgesoffen und asozial. Dementsprechend wird ein ganz feuchter Pups auf technische Feinheiten gegeben, dafür die deliriös-dreckige Attitüde mit jeder Note zelebriert. Sturztrunkstümperei, bis auch der Arzt nicht mehr helfen kann. Herrlich erfrischend kaputt. Schämt euch also kräftig, wenn sich eure Hand hier nicht automatisch zur Faust ballt und ihr die verständlichen Fetzen der Texte mitbellt!

In der heutigen Zeit, wo altgediente Größen oft nur noch verdammt müde Aufgüsse früherer Glanztaten abliefern – und man die gesichtslose Gülle der Jungspunde gar nicht erst hören will –, wirkt es beinahe wie ein kleines Wunder: GEHENNAH haben auch über die gefühlt ewige Auszeit die Verve ihrer Mittneunziger-Veröffentlichungen konserviert. „Too Loud To Live, Too Drunk To Die“ ist wahrlich ein dauerdichtes, lediglich von niederen Instinkten nach vorne gepeitschtes Biest. Hier lebt er noch, der Geist des Rock ‚N‘ Roll. Uuuh!

 

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20.01.2016

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