Gillmore - Rigor Mortis Of Souls

Review

Ha, hier reicht ein Satz, ungefähr so: tausend mal gehörter, melodischer Hardrock. Puh!
Okay, bei „Rigor Mortis Of Souls“ handelt es sich um eine EP mit sehr traditionellem, klasse eingespieltem und von der Band selbst einwandfrei produziertem, immer absehbarem Material ohne Ohrwurmqualität.
Bevor’s zu wild und verwegen wird, z.B. wenn ganz verschämt ein wildes ALICE IN CHAINS-Riff zitiert wird, schalten GILLMORE gleich ein paar Gänge zurück und dümpeln in sicher seichtem Gewässer vor sich hin. Ich werde das Gefühl nicht los, dass es sich hier um ein paar Rocker handelt, die ganz große Angst davor haben, dass ihnen die Pferde durchgehen könnten. Mit ganz viel Kopf und erschreckend wenig Herz und allzeit bis ans Autodach angezogener Handbremse haben die fünf Männer aus Turku (Finnland) eine kleine Platte aufgenommen, deren sterile technische Brillanz leider jegliche Spontaneität und Lebendigkeit egalisiert. Sicherheitshalber werden immer wieder akustische Pflaster in Form von Keyboardmelodien geklebt, die garantiert keine ungehemmten Ausbrüche wilder Emotion zulassen.
Sorry, Männer, aber Rocken mit Schalldämpfer ist nicht Rocken. Das ist Blödsinn.
Konsequenterweise müsste ”Rigor Mortis Of Souls“ anders heißen. Nämlich ”Rigor Mortis Of Ears“. Bei solchem Stoff verfallen meine Lauscherchen nämlich freiwillig in die sprichwörtliche Totenstarre. Vorsichtige Empfehlung für Leute, die ihr Examen bzw. sonstigen Abschluss als Gitarrenlehrer ungefähr zwischen 1987 und 1991 gemacht haben und auf melodischen Rock stehen. Für alle anderen nicht.

04.07.2008

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