Glacier - The Passing Of Time

Review

Galerie mit 13 Bildern: Glacier – Headbangers Open Air 2022

Das nenne ich entspannt an ein komplettes Album herangehen. GLACIER haben sage und schreibe von 1979 bis 2020 gebraucht um das erste Album „The Passing Of Time“ auf den Markt zu werfen. Da werden sogar Doom-Metal-Bands neidisch, da bin ich ziemlich sicher. Naja, ganz so düster sah es dann doch nicht aus. Immerhin haben die Jungs um Sänger Michael Podrybau 1985 einen Metal-Klassiker auf Vinyl gebannt. „Glacier“ war zwar ‚nur‘ eine EP mit fünf Stücken, die haben aber so ziemlich alles weggefegt, was damals unter dem Banner Melodic-Metal (ich weiß, dass der Begriff erst wesentlich später etabliert wurde) in den USA unterwegs war.

Der Split wird ignoriert

Die zwischenzeitlich unter dem Banner DEVIL IN DISGUISE (u.a. auf dem Keep-It-True-Festival und benannt nach einem Song der EP) firmierende Band ignoriert die Jahre des Splits gänzlich und macht eben da weiter, wo sie mit „Glacier“ aufgehört haben und das ist famos. Man hat das Gefühl, als wäre es 1985 und GLACIER würden, kurz nach der EP, ihr Debütalbum auf den Markt bringen. Das nenne ich den Sound aus den Achtzigern gelungen in die Neuzeit transportiert. Wenn man Songs wie den epischen Opener „Eldest And Truest“, „Into The Night“, „Sands Of Time“ oder „Live For The Whip“ goutiert, bekommt unweigerlich ein 80er Gänsehaut-Feeling. Das ist gar nicht negativ gemeint. Ganz im Gegenteil, wo man anderweitig Bands in die Höhe hebt, die ihren Zenit definitiv überschritten haben, kommen GLACIER frisch und irgendwie unverbraucht daher. „The Passing Of Time“ spielt natürlich auch mit Klischees. Aber seien wir einmal ehrlich, was wäre der Metal ohne seine Klischees? Eben. Grunge, und das will ja keiner.

Das klingt doch wie…?

Aber zurück zum Album. GLACIER schaffen es, und das finde ich sehr beachtlich, immer irgendwie nach den großen Bands (z.B. IRON MAIDEN) zu klingen, aber irgendwie dann doch nicht. Ein Song wie „Infidel“ ist einfach eine geiles Stück Musik. „The Passing Of Time“ ist die logische Fortsetzung der 1985er EP, ebenso melodisch und noch ein wenig ausgereifter im Songwriting. Starkes Stück Metal. Auch wenn der Kultstatus ‚nur‘ aufgrund der selbstbetitelten, aber genialen Debüt-EP entstanden ist, kann man GLACIER definitiv nicht vorwerfen, sich auf den in der Vergangenheit erarbeiteten Lorbeeren auszuruhen. Dafür ist „The „Passing Of Time“ einfach zu stark geworden.

Der Wille es zu beweisen

Die Songs sprühen vor Spielfreude und GLACIER haben scheinbar den Willen es allen noch einmal zeigen zu zeigen. Nicht alle der acht Songs auf „The Passing Of Time“ können den oben erwähnten Standard durchgängig halten, doch sind sie noch immer gut genug, damit diese Wertung gerechtfertigt ist. Anhänger des wahren Metal müssen hier zuschlagen. Geniale Melodien treffen auf knackige Riffs und superbe Hooks. Metallerherz, was willst du mehr?

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30.10.2020

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