Glass Hammer - Ode To Echo

Review

Sie galten lange als YES-Klon, schafften es 2007 sogar Jon Anderson himself als Gastsänger zu gewinnen. Dann folgte vor zwei Jahren der absolute (GLASS) HAMMER: Die britischen Prog-Vorbilder verpflichten das erst 2009 hinzugekommene Mitglied Jon Davison als festen Sänger. Was dessen Engagement bei GLASS HAMMER keinen Abbruch tut. Trotz fleißigen Tourneen und dem viel diskutierten (und kritisierten) 2014er YES-Output „Heaven & Earth“ entstand parallel das vorliegende „Ode To Echo“. Wo mir gerade wieder einfällt, dass ich hier keine YES-Kritik schreiben soll. Huch.

Was passiert also auf Studioalbum Nummer 15? Hervorragende Beherrschung sämtlicher Instrumente und Taktarten? Check. Nach drei versuchten Einsätzen beginnt die Scheibe zunächst aber tatsächlich im 4/4-Takt, Davisons nahezu lieblicher Gesang (gelegentlich unterstützend von seinem Vorgänger Carl Groves) beherrscht das Vorgehen über angemessene, aber nicht zu weite Strecken. Vor ihm versteckt sich insbesondere die meist butterweiche Orgel, welche auf dem Opener „Garden Of Hedon“ ihren einzig aggressiveren Ausbruch erleben darf. Klingelt irgendwo zwischen CRIMSONS „The Power To Believe“ und Jon Lords (erfolgreichen) Versuchen, Blackmore mit noch mehr Drive zu übertönen. Gebt mir mehr.

Sonst noch erwähnenswert: Eingängiger Frauengesang, mal resultierend in zu kitschigen Popsongs wie „The Grey Hills“ (im Vergleich zu „Heaven & Earth“ allerdings immer noch proggy wie Sau) und mal auch ganz gelungen eingesetzt. So zu hören in „I Am I“, das durch seinen Mittelteil zugleich noch zu einem der jazzig-verspielteren Songs der Platte wird. Ach ja – Jazzrock blitzt sowieso immer mal wieder durch. Ohne Saxofon, ohne Trompete, sondern eher durch unmerklich eingespickte Vibes à la ELP. Gepaart mit einer klaren, aber lebhaften Produktion lässt mich das als Kind der Neunziger, das den „wahren“ Prog Rock um zwei Jahrzehnte verfehlt hat, natürlich auch mal hie und da mal zu STEVEN WILSON rüberschielen.

Da kommen wir auch schon zum Problem der Platte: Gefällige Gesangslinien und die typische instrumentale Verspieltheit ergeben hier das, wofür YES stets mit dem Prädikat „Artrock“ getauft wurden. (Freizeitspaß: Finde zwei Musikjournalisten, die dir den Unterschied zwischen Art- und Prog Rock gleich oder auch nur annähernd ähnlich erläutern.) Ja, das waren die Siebziger. Wo diese Musik aber noch irgendwie neu und innovativ war. Der Kalender zeigt inzwischen 2014. Und GLASS HAMMER sind nur eine von unzähligen Bands, denen das egal ist. Wie sagt man? Ein stabiles Werk.

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31.07.2014

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