Granit 665/Goudron - Split

Dass obskure Französische Split-CDs nicht zwangsläufig zwischen VLAD TEPES und einer beliebigen anderen Band mit unmöglichem Namen stattfinden müssen ist für mich die Überraschung der Woche. Im Gegensatz zu besagten können weder die Doom-Metaller von GRANIT 665, noch die Downtempo-Rocker GOUDRON mit einem Backkatalog voll von unhörbarem Unsinn aufwarten. Die gemeinsame Veröffentlichung ist sogar ein Anzeichen dafür, dass es soweit auch niemals kommen wird.

GRANIT 665 verwandeln die ersten fünfzehn Minuten des Albums mit ihren tristen Soundwänden in einen desolaten Albtraum. Dröhnender Sludge, durchsetzt von beklemmenden Stimmsamples und von entfernten Klagerufen, erzielt den beabsichtigten Effekt. Nach Variation, Dynamik und Abwechslung sucht man hier zwar vergebens, Atmosphäre hingegen stets präsent und die stärke der Band.

Apropos Atmosphäre: Wenn der Einstieg in die GOUDRON-Seite selbige nicht völlig in der Luft zerreißt, gebe ich meine Albumkopie freiwillig wieder zurück. Trotz des wenig geglückten Übergangs von Sludge zu groovigem Rock mit Arschlecken-Attitüde geht das Material aber gut nach vorne. Sicherlich nicht gerade Mathcore, bereiten GOUDRON aber zumindest kurzzeitig vergnügen, auch wenn man ihren Anteil an der Split sicherlich nicht zwei Mal am Stück hören muss.

Unterm Strich geben hier zwei Bands ihren Einstand, die zwar keinesfalls weltbewegende, aber immerhin sattelfeste Musik spielen. GRANIT 665 begeistern hierbei deutlich mehr als GOUDRON, primär, weil sie dazu in der Lage sind, eine dichte Atmosphäre zu erzeugen.