GRAYWOLF haben sich einen passenden Namen gegeben. Denn hinter Band stecken erfahrene, sprich: ergraute, Musiker, die aber immer noch hungrig wie die Wölfe im Winter sind.
Wenn man liest, dass ex-CELTIC FROST-Schlagzeuger Steve Gasser an den Drums sitzt und EMERALD-Gitarrist Julien Menth die Finger über die Saiten flitzen lässt, könnte man schnell zu der Annahme kommen, mit „Graywolf“ ein wuchtiges Metal-Album mit viel Punch serviert zu bekommen, doch die neue Band präsentiert sich als Gruppe von Vollblut-Rockern, die es simpel und klassisch mögen.
GRAYWOLF versprechen magische Momente
Kein Wunder, denn GRAYWOLF wollen laut eigener Aussage „die Magie dieser Erinnerung [an die erste eigene Rock- oder Metalplatte] aufblühen lassen“. Dazu passt, dass sich das Album anschlussfähig in alle Richtungen und Stilepochen der Rockgeschichte zeigt. Hier können alle mitwippen, ganz egal was sie zum Einstieg auf dem Plattenteller, im CD-Schacht oder in der Bluetooth-Box hatten.
Die Gitarrenarbeit ist solide und auch das Schlagzeug klopft verlässlich im Hintergrund. Sänger Kevin Volken verfügt über eine angenehme Stimme, die manchmal aber etwas zu zurückhaltend die Songs begleitet. Zu dem schnörkellosen modernen Hard Rock passt dies allerdings gut, da das Album ohnehin eine relaxte, fast schon gemütliche Atmosphäre verströmt.
Kurzum: „Graywolf“ ist der kleinste gemeinsame Nenner, den man sich vorstellen kann. Dabei bedienen die Schweizer alle möglichen Klischees, liefern sowohl Kalenderspruch-Ballade oder Kneipen-Rocker und weichen dabei kein bisschen von altbekannten Rock-Blaupausen ab.
Gute Standards für gemütliche Abende
Immerhin das macht die Band aber gut. GRAYWOLF haben ein Gespür für gute Hooklines, können insgesamt solide Songs schreiben und leisten sich abgesehen von der Schnulze „I’m Losing You“ keinen Totalausfall auf ihrem Debüt. Außerdem ist die Scheibe gut produziert und leicht bekömmlich.
Das war es dann aber auch schon. Für einen magischen Nostalgie-Trip, wie es als Anspruch dieser Platte formuliert wurde, reicht es einfach nicht. Dazu ist das Album zu sehr auf Durchschnitt und Standards fokussiert. „Graywolf“ ist Musik fürs ruhige Home Office, für eine gemütliche Spazierfahrt, aber natürlich auch für einen kurzweiligen Abend in geselliger Runde.
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