Grimmstine - Grimmstine

Review

Es ist erfreulich, wenn Helden der New Wave Of British Heavy Metal auch heute noch überzeugen können. Gute Beispiele waren in der letzten Zeit sicher die Tribute-Show auf dem Keep It True oder die letzten Alben von BLITZKRIEG und CLOVEN HOOF. Auch Steve Grimmet, der unter anderem bei GRIM REAPER das Mikro schwang und später unpopulärer Sy Keeler-Ersatzmann bei ONSLAUGHT wurde, hat sich mal wieder in einem Studio blicken lassen. Und das Ergebnis ist über weite Strecken durchaus überzeugend.

Die zweite Hälfte des Bandnamens liefert Gitarrist Steve Stine, ein talentierter Saitenflitzer, der bereits bei METHUSELAH und DOZER gespielt hat. Die Rhythmusgruppe mit Bassist Hat und Drummer Dave Johnson konnte sich bereits gemeinsam bei den SONS OF POSEIDON aufwärmen.

Direkt beim Opener „911“ fällt auf, dass Grimmet bestens bei Stimme ist und sowohl kraft- als auch gefühlvoll ins Mikro haucht. Tolles klassisches Riffing und ein toller Chorus ergeben einen ebenso tollen Song, der von Stines Lead-Arbeit abgerundet wird. Ähnliches gilt für „To Catch A Killer“, das einen MAIDEN-/THIN LIZZY-artigen Lead-Part mitbringt. Auch „It’s Over“ schlägt in die Old School-Kerbe.

Dem gegenüber stehen moderner angehauchte Tracks, an die man sich zunächst gewöhnen muss. Vor allem das Riffing fischt hier häufig in Stakkato-Gewässern, was Grimmets Gesang manchmal ein wenig in den Hintergrund rückt. Die guten Refrains von etwa „Supernatural“, „Got Nothing But Time“ oder „Prisoner“ holen die Kohlen jedoch aus dem Feuer und verhindern, dass es sich bei den Songs um Rohrkrepierer im Stil von Paul Di’Annos zweitem KILLERS-Werk „Menace To Society“ oder OMENs „Reopening The Gates“ handelt.

Hervorzuheben ist das von einem Piano-Intro – SAVATAGEs „Edge Of Thorns“ kommt einem sofort in den Sinn – eröffnete „Straight As An Arrow“, bei dem GRIMMET wirklich wie ein junger Gott singt und der Spannungsverlauf extrem gelungen ist. Das schleppende „Afraid Of The Dark“ erinnert an die Gottväter BLACK SABBATH während der Tony Martin-Ära und ist ein weiteres Highlight des Albums.

Bei einer derartigen Spielzeit ist es beinahe unvermeidlich, dass sich auch einige schwächere Stücke einschleichen. Das vom Riffing ANNIHILATOR-artige „Take This Air“ ist schlapp und langweilig, und die drei (Halb-)Balladen „You’ll Never Know“, „You Give Me Love“, und „’Til They TakeMy Wings“ taugen aufgrund ihres Kitschfaktors allesamt nur für Sammlungen von Hair Metal-Fans. „This Don’t Look Like Love To Me“ sticht als vierte Ballade positiv hervor, ist jedoch auch kein besonderes Highlight. Der relaxte Rausschmeißer „To Sing A Lullabye (Immy’s Song)“ klingt dem Titel entsprechend nach Wiegenlied und ist zum Glück sehr kurz ausgefallen.

Suboptimal ist darüber hinaus der schlappe Sound. Die Drums klingen steril und die Gitarren wie durch ein Radio gespielt. Da wäre durchaus mehr drin gewesen. Insgesamt ist das Ergebnis dennoch erfreulich, denn Steve Grimmet hatte sicher kaum noch jemand auf der Rechnung. Wenn beim nächsten Mal weniger Balladen dabei sind und man sich ein wenig besser auf einen Stil festlegt, können sich GRIMMSTINE durchaus zu einer festen Größe im Metal mausern.

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26.10.2009

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