Grimner - Urfader
Angela
Die schwedischen Folk-Metaller GRIMNER ließen nach ihrem dritten Studioalbum „Vanadrottning“ aufnahmetechnisch fast fünf Jahre nichts von sich hören. Mit „Urfader“ gibt es jetzt jedoch einen Nachfolger. Laut eigener Aussage hat die Band noch nie so viel Zeit und Aufwand in ein Album gesteckt und sieht die nun aktuelle Scheibe als ihren bisher besten Output an. Sicher eine Standardaussage, die man von so ziemlich allen Künstler:innen hört, oft auch, ohne dass man als Hörer:in selbst einen Unterschied erkennt. Im Fall von „Urfader“ sieht die Sache allerdings etwas anders aus. Nicht nur ein Stilwechsel hin zu etwas mehr Härte ist zu vernehmen, sondern auch eine durchgehend hohe Qualität der Stücke, was beim Vorgängeralbum nicht der Fall war.
„Urfader“ punktet mit Altbewährtem
GRIMNER sind eine dankbare Projektionsfläche für Vergleiche mit anderen Bands aus dem Folk Metal und verwandten Genres. Zu nennen sind hier (erneut) FINNTROLL, ENSIFERUM, HEIDEVOLK und die alten, dudeligeren ARKONA. Obwohl hier vor allem Elemente kombiniert werden, die man als profilbildendes Merkmal von anderswo kennt, kreieren GRIMNER aus diesen Elementen einen Stil, den man so und vor allem in dieser Qualität tatsächlich selten hört. „Urfader“ ist trotz der verschiedenen Einflüsse ein sehr homogenes Album geworden. Ein gewisser Gleichklang ist bei den Schweden allerdings nicht neu. Dieses Mal schaffen sie es jedoch, die Messlatte mit nur geringen Abstrichen durchgehend hoch zu halten.
GRIMNER finden die Balance
Besonders „Helvandrarna“, „Glöd“ und „Ivaldes Söner“ punkten mit Abwechslungsreichtum, harten sowie eingängigen Parts und einem wohldosierten Einsatz der folkigen Elemente. Der oft hymnische, mehrstimmige Klargesang und die recht herkömmlichen rough Vocals halten sich die Waage und ergeben ein angenehmes Gesamtbild. GRIMNER legen mit „Urfader“ ein für ihr Genre wirklich gutes, ehrliches Album vor, das Spaß macht und den im Folk Metal allgegenwärtigen Drahtseilakt zwischen sich zu ernst nehmendem Runengebete und ausblendbarem Partygedudel sehr gut hinbekommt. Ein bisschen weniger kitschig dürfte die ein oder andere Passage gerne noch sein.
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