Hartmann - Out In The Cold

Review

Bevor Oliver Hartmann am 13.11.09 sein drittes Werk „III“ veröffentlicht, darf sich der geneigte Hörer vorher noch über das Re-Release des HARTMANN-Debuts „Out In The Cold“ freuen. Der ex-AT-VANCE-Sänger ließ für sein Solo-Projekt den Power Metal links liegen und wendete sich softeren und melodischeren Klängen zu.

„Out In The Cold“ spielt sich ausschließlich in Bereichen des AOR bzw. des melodischen Hardrock ab, wobei man das „hard“ weitestgehend weglassen kann. Die Stücke bauen auf harmonischen Melodielinien auf und werden von eingängigen Refrains und Chorälen veredelt. Ecken und Kanten gibt es nicht, und auch Groove ist offenbar nebensächlich. Im Mittelpunkt steht die ausdrucksstarke und emotionale Stimme des Bandleaders. Diese wird von einfühlsamen Melodien umgarnt, bei denen das Keyboard mindestens ebenso viele Anteile hat wie die Leadgitarre.

So sind ein großteil der Stücke auch sehr gefühlvoll gehalten, bzw. stehen die emotionalen Parts deutlich im Vordergrund wie beim bombastischen „Out In The Cold“, bei HARTMANNs ureigener Coverversion von „Brazen“, bei „I Will Carry On“, „How Long“ und ganz besonders bei den Balladen „The Journey“ und „Can You Tell Me Where Love Has Gone“.
Ein paar kräftigere Töne unter Einbeziehung von knackigen Riffs gibt es bei „The Same Again“, dem nostalgisch angehauchten „What If I“ und „Who Do You Think That You Are“, ohne aber die melodiöse Seite außer Acht zu lassen. Auf diese Melodien bezogen, ist „Out In The Cold“ auch ein wirklich tolles Album geworden. In Sachen Songwriting kann man Oliver Hartmann da so leicht nichts vormachen. Er hat „Out In The Cold“ kompositorisch gut ausgearbeitet und bezaubernde Songs geschaffen.

Der Metal-Anhänger wird auf „Out In The Cold“ wenige bis gar keine interessanten Momente entdecken, für den Freund des emotionalen AOR ist es dagegen eine mehr als empfehlenswerte Anschaffung.