Headless Beast - Forced To Kill

Review

Die Ulmer Metal-Formation HEADLESS BEAST hat schon einige Jahre auf dem Buckel. Bereits vor elf Jahren unter dem Namen BEASTS OF BOURBON gegründet, wurde 2004 eine Umbenennung in HEADLESS BEAST nötig. Noch im gleichen Jahr wurde die EP “Never Too Late” veröffentlicht. Bis zum ersten Longplayer, welcher nun in Form von “Forced To Kill” vorliegt, hatte die Band um Gitarrist Ingo Neuber noch zwei Besetzungswechsel hinter dem Mikro zu verkraften.

Musikalisch fühlen sich HEADLESS BEAST im traditionellen Metal pudelwohl und verlassen das Genre auch nur in seltenen Fällen. Wenn, dann werden aber dezente Hard-Rock-Einflüsse im Sound der Band erkennbar, was den Songs auf “Forced To Kill” durchaus gut zu Gesicht steht. Primär pendelt die Band aber zwischen Metal englischer Schule und teutonischem Stahl, was alleine schon der Opener “Black Rider” sehr gut unter Beweis stellt. Flotte Doublebass, eine sägende Axt und ein Refrain der im Ohr bleibt. Das sind die Zutaten, die den Einstig in die Platte gelingen lassen. Auch das folgende “Riding With The Deadmen” kann vollends überzeugen und punktet mit einem schönen Refrain. Das Niveau auf “Forced To Kill” ist insgesamt sehr hoch gehalten, was vor allem an den auf den Punkt kommenden Kompositionen liegt. Auch Sänger Jürgen kann den Songs mit seiner charismatischen, rauen Stimme seinen Stempel aufdrücken.

Natürlich werden durch das oben beschriebene Korsett keine revolutionären Innovationen von HEADLESS BEAST erwartet. Aber allen, die jetzt schon wieder die Hände über dem Kopf zusammen schlagen und sich denken “nicht noch eine True-Metal-Band” kann gesagt werden, dass sich die Ulmer zwar innerhalb der typischen Parameter bewegen, sich jedoch bemühen abwechslungsreiches Songwriting an den Tag zu legen. Das gelingt der Band über weite Strecken auch sehr gut. Songs wie der Titeltrack, das mit einer tollen Melodie versehenen “Burning Cross”, “Run For Your Life” oder die oben genannten Nummern können durchaus überzeugen, machen Spaß beim Hören und dürften live hervorragend funktionieren. Leider haben die Ulmer nicht bei allen Songs mit der gleichen Liebe zum Detail agiert, weshalb einige Stücke wie “Mortal Fear” oder “Dying Day” im Vergleich abfallen.

Unter dem Strich bleiben die weniger gelungenen Momente aber marginal, so dass sich Freunde von traditionellem Metal sehr wohl an HEADLESS BEAST erfreuen können. Genau diese Zielgruppe (oder natürlich auch NWoBHM-Freunde) sollte sich mal näher mit der Band auseinander setzen. Schaden tut es garantiert nicht und Spaß macht die Musik auf “Forced To Kill” allemal. Gute Platte, die rockt und auch produktionstechnisch keine Wünsche offen lässt.

13.12.2011

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1 Kommentar zu Headless Beast - Forced To Kill

  1. Jost Frommhold sagt:

    Beste deutsche Underground-Platte dieses Genres, welche sich vor manch etablierter Größe nicht zu verstecken braucht! Eher 8 bis 9 Punkte.