Heavy Lord - Balls to All
Jan Wischkowski
Veröffentlichungen aus dem Hause Solitude Productions sind die reinste Wundertüte. Neben Hochkarätern wie OPHIS finden sich auch diverse Schnarchnasen der Marke SADAEL. HEAVY LORD aus den Niederlanden allerdings haben weder mit der einen, noch mit der anderen Band viel gemeinsam.
Viel eher schielen die Jungs in Richtung Old-School Doom, garniert mit ein paar erfrischenden Zutaten. Der Anfang von „Balls For All“ gelingt dann auch sehr gut, gleichnamiger Opener nämlich lässt eine gehörige Portion Sludge zu, wenn das so weiter geht, könnte das richtig gut werden. Leider geht es eben nicht so weiter. In der Folge paart sich traditioneller Doom mit wenigen Zutaten aus dem Funeral Doom und ein paar Growls zu einer ganz passablen, aber nicht überragenden Platte. Neben den Gitarren steht immer wieder Sänger und Bassist Steve, dessen Stimme sehr variabel und vor allem in klaren Passagen sehr überzeugend wirkt. Die Gitarren dagegen haben eine Menge Wüstenstaub getankt und wissen auch mit ordentlichen Stoner Rock Momenten souverän umzugehen.
Und trotz aller Souveränität bleiben HEAVY LORD auf halber Strecke stehen. Ideenmangel möchte ich das gar nicht nennen, aber der ein oder andere richtig zündende Moment hätte „Balls For All“ einfach gut getan. So bleibt man über die gesamte Dauer konstant hörbar und auch gut verträglich, aber mal ehrlich, man findet deutlich besseres… auch im Raster von Solitude Productions.
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