Hellfueled - Memories In Black

Review

Bands wie HELLFUELED sind mittlerweile ungemein rar geworden. Kaum eine andere Band lässt sich noch so treffsicher und schlicht umschreiben. Zwei Silben reichen aus, um das auf „Memories In Black“ feil gebotene Gebräu auf einen Nenner zu bringen: „Metal“! Keine vom Kategorisierungswahn verseuchte Wortneuschöpfung wäre imstande diese Aufgabe in gleichem Maße zu erfüllen. Man wird überrascht sein wie der aus der schwedischen Kleinstadt Huskvarna stammende Vierer diesen weitläufigen musikalischen Bereich neu definiert, mit eigenen Akzenten etwas einengt und doch wieder in benachbarte Gefilde ausbricht. Nach zwei hochkarätigen Alben schießt mit „Memories In Black“ nun endlich das Drittwerk um die Ecke. Und HELLFUELED zeigen einmal mehr, wie man in sich schlüssige und richtig fette Songs auf den Punkt genau herunter zockt.

Andy Alkmans Stimme birgt und trägt den Geist eines Ozzy Osbourne – als dieser noch tief in seinem Saft stehend Meisterwerke wie am Fließband produzierte -, wie kein anderer mir bekannter Sänger. Diese Gänsehaut verbreitende Intonation und Stimmlage ist der des Madmans fast ebenbürtig. Der Gesang ist wirklich bemerkenswert, da er trotz einer hohen Stimmlage nie ins Kitschige abzudriften droht. Auch das knackige Riffing von Jocke Lundgren lässt auf einen Einfluss schließen, der stark von Randy Rhoads und der BLACK LABEL SOCIETY geprägt ist. Nicht mal ein Großmeister wie Zakk Wylde dürfte sich solche Riffs einfach so aus dem Ärmel schütteln. HELLFUELED wühlen tief in der „Metal“-Truhe, bringen altbewährte, mitunter längst vergessene Elemente in ihren Sound ein, bedienen textlich gängige Metal-Klischees und sind doch weit davon entfernt als Plagiatoren von sich Rede zu machen.

„Rewinding Time“, der sich tief ins Gehör fräsende Opener, besticht mit straffen, deftigen Gitarren und beseelten Vocals. Diese stark kontrastierenden Pole harmonieren blendend miteinander und werden beispielhaft im Refrain gepaart. Auf „Warzone“ wird das musikalische Spektrum um eine Hammond-Orgel erweitert, die feuchte Erinnerungen an die SPIRITUAL BEGGARS oder auch DEEP PURPLE wach werden lassen. „Queen Of Fire“ kommt weitgehend ohne Leads aus, während sie auf „Search Goes On“ geradezu zum obersten Prinzip gemacht werden. Egal welchen der zwölf Songs man auch anspielt, jeder besticht durch seine bestimmte musikalisch wohltönende Couleur. Volltreffer reiht sich an Volltreffer, die hohe Dichte an potenziellen Hits erstreckt sich über die gesamte Länge des Albums hinweg. „Memories In Black“ ist ein Musterbeispiel dafür, wie affektiver Metal zu klingen hat, der vollkommen ohne Prunk und Bombast auskommt.

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24.06.2007

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