Henry Kane - Age Of The Idiot

Review

Stolze 19 Songs in gerade mal 34 Minuten, da weiß der Kenner sofort Bescheid, kann eigentlich nur Punk oder Grind sein. HENRY KANE nennt sich diese Soloarbeit von Jonny Pettersson (u.a. WOMBBATH, BERZERKER LEGION, HEADS FOR THE DEAD, JUST BEFORE DAWN, NATTRAVNEN). Und der zockt auf der zweiten Scheibe dieses Projekts einen derben Mix aus Death, Crust und Grind.

Das Schema von „Age Of The Idiot“ ist im Prinzip ganz schnell erklärt: Inferno, Massaker, Massaker, Raserei, Inferno, Massaker, usw. Langeweile? Keine Spur! Die Scheibe ist ein formidables Gemetzel. HENRY KANE ziehen einfach herrlich vom alten Leder, kompromisslos und genial. Das Grundrezept ist bei den meisten Songs dasselbe. Der gute Jonny hobelt sehr gerne gleich mal Vollgas los, ohne Umschweife. Das chaotische Lärmen mit Stil wird von herrlich tief im Keller sägenden Gitarren untermalt. HENRY KANE ballern gerne und sie ballern einfach ziemlich genial.

HENRY KANE musizieren nicht, sie wüten

Doch es gibt durchaus Abwechslung auf „Age Of The Idiot“, bei genauerer Betrachtung sogar jede Menge davon. Hier mal ein schleppender Part („Emraced By Nothing“), dort mal ein kurze Beruhigung („Tidens Tand“) und ab und zu sogar mal regelrecht melodische Ausbrüche („By The Virtue Of Hate“ oder „Welcome To Oblivion“).

Außerdem bieten HENRY KANE auch noch Songs an, die zum Teil völlig vom oben erwähnten Schema abweichen. Da hätten wir zum einen den Titelsong, der fast schon hochmelodisch und mit deutlicher Punk-Schlagseite daher kommt. So stampft man sich rasch ins Gedächtnis der werten Hörerschaft, auch dank der coolen Melodien.

Auch „Entrenched In Nihilism“, mit rund vier Minuten der Longtrack der Scheibe, präsentiert sich ziemlich punkig, das zuckt unweigerlich das Tanzbein. Aber die alten Knochen würden diesen Tanz nicht überstehen, also besser auf ein ruhigeres Stück warten, das allerdings nicht kommen wird. Auch „Take It Back“ schielt nochmal in diese Richtung.

Das abschließende „Psykopaten“ ist ein Cover der schwedischen Punker ASTA KASK, im Original ein ziemlich ruhiges Stück. Hier natürlich nicht. HENRY KANE stellen und beantworten mit dieser Interpretation einfach folgende Frage: Wie mache ich aus einem balladesken Stück einen Crust-Smasher? Genau so geht’s!

„Age Of The Idiot“, oder eine gute halbe Stunde feinster Abriss

Doch überwiegend regiert auf „Age Of The Idiot“ kurzer und knackiger Lärm. Viele Songs sind auf das absolut Notwendigste reduziert, ein interessanter und gut gewählter Ansatz. Viele kleine heftige Eruptionen in Reihe geschaltet ergeben eben einen mächtigen Knall.

HENRY KANE stecken dich gefühlt zig Mal in die Waschtrommel und schleudern dich ordentlich durch. Nur sauber wirst du davon nicht, so soll es sein. Die einzelnen Stile werden auf „Age Of The Idiot“ bestens miteinander verzahnt. HENRY KANE pendeln beständig zwischen Party und Anklage, und überzeugen in beiden Extremen. Aufgrund solcher Scheiben kann man sich Hals über Kopf in Krach verlieben.

14.05.2020

Der metal.de Serviervorschlag

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